12 Stunden lang die Beeke untersucht

Die Aktiven bei der Auswertung der Wasserproben.  (Ulrich Schreier)

Schwanewede, 25. und 26. Mai 2024. Der Flow-Tag (genau genommen waren es zwei Tage, Samstag und Sonntag) an der Schwaneweder Beeke lief gut. Samstag hatten wir - wie letztes Jahr - den zuletzt renaturierten Abschnitt beprobt und Sonntag den nichtrenaturierten Abschnitt direkt vor dem renaturierten Bereich. Das Wetter war an beiden Tagen gut und es hat allen Spaß gemacht. Wir sind mittlerweile ein gut eingespieltes Team von acht Leuten, von denen jede/r weiß, was zu tun ist. Trotzdem haben die Aktionen zusammen fast 12 Stunden gedauert, da das Bestimmen und Auszählen des Makrozoobenthos' doch sehr viel Zeit beansprucht. Wenn wir die Ergebnisse haben, werden wir darüber berichten.


Schwaneweder Beeke: unbefriedigender Zustand

BUND Ortsgruppe Schwanewede und BUND Arbeitskreis Bremen-Nord forschten zwei Jahre lang: Nun liegen die Ergebnisse vor

Das FLOW-Team nach getaner Arbeit. Der BUND sagt: Spitze!  (Reinhard Schimke)

Schwanewede, 4. April 2024. Die BUND-Ortsgruppe Schwanewede und der BUND Arbeitskreis Bremen-Nord erhoben 2022 und 2023 an der Schwaneweder Beeke Daten für das Citizen-Science-Projekt „FLOW“. Die Akiven untersuchten dabei im Juni 2023 zwei unterschiedliche Bachabschnitte: der bereits 2022 beprobte begradigte Abschnitt und der im Jahr 2020 renaturierte Bereich der Beeke.

„Für uns war es besonders interessant, mal den begradigten mit dem renaturierten Bereich zu vergleichen“, sagt Ulrich Schreier von der BUND Ortsgruppe Schwanewede. „Denn der renaturierte Bereich verläuft mäandrierend mit Gleithang und Uferbänken und verfügt mit seinem Kiesbett, großen Steinen, Totholz und verschiedenen Gewässerpflanzen über eine andere Substratzusammensetzung als der begradigte Abschnitt.“ Den Hobbyforscherinnen und -forschern stellte sich die Frage: Unterscheiden sich die beiden Abschnitte hinsichtlich der chemisch-physikalischen Wasserkomponenten? Wie verhält es sich mit der Anzahl der Arten des Makrozoobenthos (=lebende Organismen des Gewässerbodens)?

2022 beprobten die Bürgerwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler vom BUND die Schwaneweder Beeke an einem nicht renaturierten, begradigten Abschnitt am 23. April und am 18. Juni. Sie untersuchten die Gewässerstruktur, die Wasserchemie und das Makrozoobenthos. „Das Ergebnis war ernüchternd“, betont Schreier. „Dieser begradigte Bachabschnitt ist sehr strukturarm. Strukturen sind für Wasserlebewesen aber elementar wichtig.“ Besonders auffällig waren die Ergebnisse der Phosphat-Messungen: Im April lag der Wert noch bei 0,3 mg/l, was der Güteklasse 2 entspricht, im Juni aber bei 2,5 mg/l, was auf eine schlechte/übermäßige Belastung des Gewässers (Güteklasse 5) hindeutet. Dagegen lagen ph-Wert und die Messwerte für die Nährstoffe Nitrat, Nitrit und Ammonium innerhalb der Güteklassen 1 und 2. Am Gewässerboden fanden die Aktiven vor allem Bachflohkrebse und Mückenlarven, aber nur sehr wenige Libellen-, Steinfliegen-, Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven. „Unsere Ergebnisse führten leider zu einer Einstufung des untersuchten Bachabschnitts in die Güteklasse 4, d.h. das Gewässer ist an dieser Stelle stark verändert und beeinträchtigt“, fasst der Naturschützer zusammen.

2023: am 3. Juni untersuchte der BUND denselben Abschnitt wie 2022 und eine Woche später zum Vergleich auch einen Abschnitt im renaturierten Teil der Schwaneweder Beeke. Schreier: „Die Ergebnisse am nicht renaturierten, begradigten Abschnitt waren mit den Ergebnissen vom Vorjahr vergleichbar bzw. nahezu identisch. Auch die Phosphatwerte befanden sich wieder im schlechten/übermäßig belasteten Bereich. Zwar fanden wir sehr viel mehr Tiere am Gewässerboden als ein Jahr zuvor, aber nur sehr wenige Arten mit höheren Ansprüchen an ihren Lebensraum. Letztlich blieb es bei der Einstufung in Güteklasse 4.“ Dagegen unterschieden sich davon die Ergebnisse im renaturierten Abschnitt der Schwaneweder Beeke deutlich: Der mäandrierende Bachlauf mit Totholz, größeren Steinen, kiesigem Untergrund und Flachwasserbereichen führte zur Einstufung in die Güteklasse 3, es fehlte aber noch die natürliche Vegetation. Die Ergebnisse bezüglich der Nährstoffe war identisch mit denen vom nicht renaturierten Abschnitt. Wieder waren die Phosphatwerte im roten Bereich (Güteklasse 5). „Das hat uns nicht überrascht, denn die Abschnitte liegen nicht weit von einander entfernt“, erklärt Schreier. „Auffällig war an dieser Stelle aber eine sehr hohe Anzahl an Köcherfliegenlarven. Damit konnten wir die Lebensgemeinschaft des Makrozoobenthos in Güteklasse 3 einstufen. Wir vermuten, dass die Köcherfliegenlarven von hier auch in den nicht-renaturierten Bereich verdriftet sind, was dort eventuell unsere Ergebnisse etwas ´geschönt´ hat.“ Insgesamt ist dieser Abschnitt in die Güteklasse 3 einzuordnen. „Unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass sich die Renaturierung von Bächen für die Natur auf jeden Fall lohnen“, betont der BUND-Vertreter.

Die Ergebnisse beider Beeke-Abschnitte flossen in die Gesamtauswertung über den ökologischen Zustand der kleinen Fließgewässer in Deutschland ein. Der Hintergrund des Projekts ist, dass die Gewässer Deutschlands stark unter den Einträgen von Pestiziden und Düngemitteln, Begradigungen und der Zerstörung der Ufervegetation leiden. In Fließgewässern (v.a. am Gewässergrund) lebt eine große Anzahl verschiedener Tierarten, wie zum Beispiel Insektenlarven und Krebstiere. Ein paar dieser Arten werden als Zeigerarten bezeichnet, da sie besonders empfindlich gegenüber Veränderungen der Lebensraumstruktur, dem Sauerstoff- und Nährstoffgehalt und der Pestizidbelastung des Fließgewässers reagieren. Ihr Auftreten kann daher – zusammen mit den Ergebnissen der Gewässerstrukturgüte und der chemisch-physikalischen Wasserqualität - als Indikator für den ökologischen Zustand des Gewässers gewertet werden.

Weiterführende Infos

Kontakt:

Ulrich Schreier, BUND-Ortsgruppe Schwanewede, Tel.: 0172 / 1897477


Entkusseln mit der Waldschule

 (Meike Helmke)

Schwanewede, 22. Feburar 2024. Seit Anfang 2023 und noch bis zum Jahr 2026 besteht im Rahmen des BUND-Projekts „Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke – renaturieren und davon lernen“ eine Kooperation zwischen der Waldschule Schwanewede, der BUND-Kreisgruppe Osterholz und der Biologischen Station Osterholz (BioS). Jetzt führten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8 der Waldschule einen praktischen Pflegeeinsatz am Geestbach durch. „Der renaturierte Bachabschnitt ist mittlerweile stark zugewachsen und muss nun von dem jungen Baumwuchs etwas befreit werden, damit der Wasserabfluss insbesondere in Hochwasserzeiten gewährleistet ist“, sagte Lars Bertram von der BUND Ortsgruppe Schwanewede. Mit diesem Pflegeeinsatz, dem so genannten Entkusseln, möchten Lars Bertram sowie die Umweltpädagogin Meike Helmke der BioS den Schülerinnen und Schülern verdeutlichen, dass sich in einer landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft nicht immer die Natur frei entfalten darf. Der renaturierte Bachlauf soll für die Bürgerinnen und Bürger auch erlebbar bleiben. Bertram: „Die Anlieger der Beeke haben ja das berechtigte Interesse, dass gerade zu Hochwasserzeiten das Wasser über die Beeke sicher abfließen kann. Dabei könnte der in den Bach ragende Gehölzaufwuchs hinderlich sein. Deswegen helfen wir etwas nach und befreien den Bachlauf wieder.“ Den Bachabschnitt ließen 2017 die Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz, der BUND Osterholz und der NABU Schwanewede sowie die Biologischen Station Osterholz aufwendig renaturieren. Sie halfen diesmal auch beim Entkusseln.

Hier einige Eindrücke von dem Pflegeeinsatz:

Geestbach im Jahresverlauf

Wurde diesmal besonders häufig gesichtet: Der Wasserskorpion.  (Ylvers / pxabay.com)

Schwanewede, 29. September 2023. Seit Anfang des Jahres und noch bis zum Jahr 2026 besteht im Rahmen des BUND-Projekts „Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke – renaturieren und davon lernen“ eine Kooperation zwischen der Waldschule Schwanewede, der BUND-Kreisgruppe Osterholz und der Biologischen Station Osterholz (BioS). Im Rahmen dieser Kooperation wird eine Schulklasse der Waldschule vom 7. bis zum 10. Schuljahr an sieben Umweltbildungsaktionen an der Schwaneweder Beeke teilnehmen, um die Veränderungen der Beeke im Verlauf mehrerer Jahre und zu verschiedenen Jahreszeiten zu beobachten.

Am 28. September 2023 trafen sich die Schüler und Schülerinnen der Klasse 8 der Waldschule zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Claudia Schneider mit den Umweltpädagoginnen der Biologischen Station Osterholz Imme Klencke und Meike Helmke zum zweiten Mal an der Schwaneweder Beeke. Nachdem die Klasse ihre erste Exkursion an die Beeke im April 2023 unternommen hatte, unterscuhten sie im Verlauf des Vormittags sowohl die Tierwelt in der Beeke als auch die Pflanzenwelt in und an der Beeke an verschiedenen Abschnitten des renaturierten Flusses, dokumentierten sie und zogen Vergleiche zu den Beobachtungen im April. Die Veränderung der Vegetation war am Auffälligsten und fiel den Schülern und Schülerinnen sofort ins Auge. Sie war viel üppiger als im Frühjahr. Beim Keschern haben sie diesmal mehr Taumelkäfer und Rückenschwimmer, aber vor allem Wasserskorpione gefunden. Das lässt sich mit den Entwicklungszyklen der Tiere erklären: Der Gemeine Rückenschwimmer, der Taumelkäfer und der Wasserskorpion legen ihre Eier im Frühjahr ab. Diese entwickeln sich dann im Laufe des Sommers zu erwachsenen Tieren.



Geestbach vier Jahre lang beobachten und erleben

BUND Osterholz startet langfristige Umweltbildungskooperation mit der Waldschule an der Schwaneweder Beeke

24 Schülerinnen und Schüler der Klasse 74G von der Waldschule Schwanewede werden jetzt von 2023 bis 2026 mit dem BUND un dder BioS die Schwaneweder Beeke entdecken und erleben.  (Bernd Quellmalz)

Schwanewede, 26. April 2023. Die BUND-Kreisgruppe Osterholz und die Waldschule Schwanewede starten mit Unterstützung der Biologischen Station Osterholz (BioS) im Rahmen des BUND-Projekts „Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke – renaturieren und davon lernen“ mit einer langfristigen Kooperation bis 2026. Über vier Jahre lang begleiten für den BUND Umweltpädagoginnen der BioS eine Schulklasse vom 7. bis zum 10. Schuljahr.

Bei der Kooperation steht im Mittelpunkt, dass die Schülerinnen und Schüler die Schwaneweder Beeke über einen längeren Zeitraum und im Wechsel der Jahreszeiten kennenlernen sollen. Mit zunehmendem Alter werden sie tiefer in die Gewässerökologie einsteigen. Sie werden unter anderem chemisch-physikalische Parameter wie Nitrat und Nitrit messen, Tiere des Gewässergrunds beobachten und die Gewässergüte ermitteln. „Im Gegensatz zu singulären, eintägigen oder gar nur stündlichen Umweltbildungsaktionen verspricht dieser Ansatz, dass sich die Schülerinnen und Schüler über den längeren Zeitraum viel intensiver mit dem Gewässerschutz auseinandersetzen und so das Erlernte und Erlebte bei ihnen nachhaltiger verankert bleibt“, erläutert Bernd Quellmalz, BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe. Eugen Kolodziej, Leiter der Waldschule Schwanewede, ergänzt: „Uns hat diese Herangehensweise überzeugt. Gerade an Themen wie dem Gewässerschutz müssen wir über eine längere Zeit dran bleiben. Sonst verlieren die Schülerinnen und Schüler sie womöglich wieder aus dem Blick. Wir freuen uns daher sehr über die Zusammenarbeit mit dem BUND und der BioS“. Neben dem schulischen Unterricht in der Klasse 7G4 durch die Lehrerin Claudia Schneider werden die Umweltpädagoginnen der BioS, Meike Helmke und Imme Klencke, von 2023 bis 2026 in jedem Schulhalbjahr einen Aktionstag mit der Schulklasse veranstalten.


Wettbewerb "Bach im Fluss"

Projekt „Schwaneweder Beeke“ von AGBS, BUND, NABU und BioS erhält Sonderpreis

Freuen sich über den Sonderpreis (v.l.n.r.): Staatssekretär Frank Doods, Dominik Vinbruck (LK Osterholz), Lüder Kreft (NABU), Jutta Kemmer (BioS), Hans-Gerhard Kulp (BUND), Bernd Quellmalz (BUND), Meike Helmke (BioS), Martine Marchand, Susanne Wagner (beide AGBS), Christina Jantz-Herrmann (Schwanewede), Karsten Behr (Bingo), Jan Arning (NST).  (UAN)

Hannover / Schwanewede, 7. November 2022. Im Rahmen des 7. Niedersächsischen Gewässerwettbewerbs „Bach im Fluss“ wurde jetzt der Sonderpreis der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung an die Projektgemeinschaft Biologische Station Osterholz e. V. (BioS), Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz (AGBS), BUND Osterholz, NABU Schwanewede verliehen. Ausschlaggebendes Alleinstellungsmerkmal ist die lobenswerte Kooperation und Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure in dem Renaturierungsprojekt an der Schwaneweder Beeke.

Seit bald 10 Jahren engagieren sich AGBS, BUND, NABU und BioS für die naturnahe Umgestaltung der Schwaneweder Beeke. Hierbei haben die Verbände von Anfang an auf Dialog und Kooperation mit den entscheidenden Akteuren vor Ort wie Gemeinde, Naturschutzbehörde des Landkreises, Beekeverband, Unterhaltungsverband, Landwirte, Kirchengemeinde und viele andere gesetzt und bisher an zwei Abschnitten des Geestbaches eine Renaturierung realisiert. Begleitet werden die Naturschutzmaßnahmen von intensiver Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung. Dezernent Dominik Vinbruck vom Landkreis Osterholz, dessen Naturschutz- und Wasserbehörden das Projekt an der Schwaneweder Beeke maßgeblich unterstützt haben: „Wir gratulieren den Initiatoren herzlichst zu diesem Preis. Es ist toll zu sehen, wie sich die Schwaneweder Beeke dank des Einsatzes vieler ehrenamtlich Aktiven entwickelt hat. Der Preis ist mehr als verdient.“ Schwanewedes Bürgermeisterin Christina Jantz-Herrmann ergänzt: „Auch von unserer Seite die besten Glückwünsche. Dank der Aktivitäten von AGBS, BUND, NABU und BioS haben wir nicht nur einen wertvollen Lebensraum mitten in Schwanewede, sondern auch ein attraktives Naherholungsgebiet erhalten.“ Auch Schwanewede unterstützte das Renaturierungsprojekt.

Am 6. September war die Jury "Bach im Fluss" zu Besuch an der Schwaneweder Beeke und sich einen Eindruck vom Projekt zu verschaffen.  (Susanne Wagner)

Überreicht wurde der Preis von Frank Doods, Staatssekretär im Niedersächsischen Umweltministerium, und dem Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Städtetages (NST), Dr. Jan Arning. „Die Beiträge des Wettbewerbs belegen eindrucksvoll das große Engagement und das technische Können, mit denen Gewässerprojekte in unserem Land umgesetzt werden“, so Staatssekretär Doods. „Auch dieses Jahr wurden wir durch die langanhaltende Trockenheit und die damit einhergehenden niedrigen Wasserstände wieder Zeuge der Herausforderungen, die uns der Klimawandel heute schon beschert und die wir zukünftig vermehrt zu erwarten haben. Mit diesen Maßnahmen sind wir aber auf einem guten und richtigen Weg, um sowohl das Wasser länger in der Fläche zu halten als auch die Anforderungen an den modernen Gewässerschutz zu erfüllen. Mein großer Dank geht an die vielen haupt- und ehrenamtlich Tätigen, die diese Projekte umsetzen und dabei unsere Bäche und Flüsse zu einem nachhaltigen Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen machen – und nicht zuletzt einem Ort, an dem auch wir Menschen gerne sind, um die Natur zu genießen.“ Und für die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fügt Geschäftsführer Karsten Behr hinzu: „Die vielfältigen Kooperationen und die vorbildliche Umweltbildungsarbeit an der Schwaneweder Beeke sind uns einen Sonderpreis wert. Viele Akteure haben hier zusammengearbeitet und mit ihrem breit gefächerten Wissen zur Umsetzung eines großen Gewässerentwicklungsprojektes beigetragen.“

Der Gewässerwettbewerb wird vom Niedersächsischen Umweltministerium und der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens unterstützt. Geschäftsstelle des Wettbewerbs ist die Kommunale Umwelt-AktioN UAN. Er wurde 2010 ins Leben gerufen und findet alle zwei Jahre statt. Ziel des Wettbewerbs ist es, im Sinne der EG-Wasserrahmenrichtlinie die Gewässerentwicklung in Niedersachsen zu fördern, gelungene Projekte der Fließgewässerentwicklung öffentlich zu präsentieren und die Vorbildfunktion guter Projekte zu nutzen. Verschiedene haupt- und ehrenamtliche Teilnehmende aus Kommunen, Landkreisen, Verbänden, Unternehmen oder Vereinen reichten insgesamt 36 Beiträge für den diesjährigen Wettbewerb ein.


2021: Schwaneweder Beeke wieder naturnah

Lars Bertram vom BUND Osterholz und sein Sohn Lian untersuchen mit Freunden und der Umweltpädagogin Mara Roß nach der Renaturierung 2020 die Schwaneweder Beeke. Es zeigen sich erste Verbesserung in der Gewässerqualität.  (Quelle: BINGO! Die Umweltlotterie vom 26. Juni 2021)


2020: Schwaneweder Beeke unter der Lupe

Lars Bertram vom BUND Osterholz und sein Sohn Lian untersuchen die Schwaneweder Beeke an einem naturfernen und einem renaturierten Abschnitt. Der TV-Beitrag zeigt, was sie dabei erleben.  (Quelle: BINGO! Die Umweltlotterie vom 17. Mai 2020)


Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke: Der Film

Im Rahmen des Projekts „Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke – renaturieren und davon lernen“ ließ der BUND Osterholz 2020 einen Abschnitt der Schwaneweder Beeke naturnah gestalten und einige flache Gewässer anlegen. Außerdem pflanzten Aktive eine Wallhecke und untersuchten Wasserproben. BUND-Umweltpädagogin Mara Roß führte naturbegeisterte Menschen an die Natur im Bach heran. Das alles haben wir in diesem kleinen Video festgehalten. Viel Spaß beim Zuschauen! Wir danken der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, dem Landkreis Osterholz als Naturschutzbehörde, der Gemeinde Schwanewede und der Manfred-Hermsen-Stiftung für die Unterstützung und der Biologischen Station Osterholz für die gute Zusammenarbeit.  


Bitte kein „Guerilla-Gardening“ an der Beeke!

An dieser Stelle an der Schwaneweder Beeke hat jemand Gartenpflanzen ausgesetzt (rote Markierungen). Das ist schädlich für die Entwicklung des Baches zu einem Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen.  (Bernd Quellmalz)

Schwanewede, 27. Mai 2021. Für das Projekt „Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke – renaturieren und davon lernen“ ließ der BUND Osterholz 2020 einen Abschnitt der Beeke zu einem naturnahen Bachlauf umgestalten (s.u.). Ziel des Projektes ist es, das sich wieder ein natürlicher Lebensraum für seltene, heimische Tiere und Pflanzen entwickeln kann. Dabei ist es besonders wichtig, offene Flächen für die natürliche Besiedelung dieser Arten bereitzustellen. Leider kam es in der jüngeren Vergangenheit des Öfteren zu Pflanzungen durch Passanten. Diese würden aber den Lebensraum stören und hätten an der Schwaneweder Beeke nichts zu suchen, so der BUND. Zum Pressetext


Infos über Tier- und Pflanzenwelt jetzt vor Ort

Uli und Hannelore vom BUND Osterholz installieren am Abschnitt Loge der Schwaneweder Beeke neue Infoschilder.  (Bernd Quellmalz)

Schwanewede, 25. Mai 2021. Mittlerweile sind zwei Abschnitte der Schwaneweder Beeke naturnah umgestaltet. Jetzt stellten die Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz (AGBS), der BUND Osterholz und der NABU Schwanewede in einer gemeinsamen Aktion vier Infoschilder entlang dieser Bachabschnitte auf. Den drei Verbänden ist es wichtig, nicht nur Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen zu schaffen, sondern darüber auch Passanten zu informieren. Die neuen Infoschilder bieten Informationen über die Tier- und Pflanzenarten, die nach der Renaturierung hier zu erwarten sind. Außerdem erläutern sie in kurzen Worten die mittlerweile beendeten Umgestaltungsmaßnahmen. Die Infoschilder wurden mit Einverständnis der Grundeigentümer, zum einen die Gemeinde Schwanewede, zum anderen die St. Johannes Kirchengemeinde Schwanewede, errichtet.


Wallhecken für mehr Artenvielfalt

Am Ende der Pflanzaktion freuen sich die Aktiven, den Grundstein für eine ordentliche Wildsträucher-Hecke gelegt zu haben.  (BUND / F. Tienken)

Schwanewede, 21. November 2020. Von Anfang bis Ende August 2020 ließ der BUND Osterholz im Rahmen seines Projekts „Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke – renaturieren und davon lernen“ an dem Abschnitt Loge der Schwaneweder Beeke einen neuen naturnahen Bachlauf herstellen (s.u.). Aus dem Aushub im Zuge der Bachrenaturierung entstanden auf der benachbarten Weide zwei Wälle, die heute sieben Aktive des BUND mit heimischen Wildsträuchern bepflanzt haben. Die Pflanzaktion hatte das Gesundheitsamt Osterholz vorher auf Grundlage eines Hygienekonzeptes zur Vermeidung von Corona-Infektionen genehmigt.

„Wir kümmern uns nicht isoliert nur um die Schwaneweder Beeke als Fließgewässer, sondern auch um die benachbarten Lebensräume, die mit dem Bach in Wechselwirkung stehen“, erklärt BUND-Projektleiter und Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe Bernd Quellmalz das Pflanz-Engagement. „Beispielsweise gibt es auf der benachbarten Weide jetzt nicht nur neue Blänken, die im Frühjahr hoffentlich Wasser führen und Amphibien als Laichgewässer dienen werden, sondern zusätzlich auch zwei Wälle, auf denen sich eine Hecke entwickeln soll. Diese bietet Insekten, Vögeln und Kleintieren Versteckmöglichkeiten und dient ihnen als Nahrungsquelle.“ Durchschnittlich ernährt ein heimischer Strauch 21 Vogelarten. Aber auch viele Säugetiere wie Mäuse und selbst Fleischfresser wie Fuchs und Marder finden in Hecken mit heimischen Sträuchern etwas zu fressen. Wildsträucher bieten außerdem ein schier unerschöpfliches Nahrungsangebot für zahlreiche Insekten in allen Entwicklungsstadien. Insgesamt pflanzten die sieben Aktiven des BUND Osterholz 90 Sträucher der Arten Feldahorn, Öhrchenweide, Weißdorn, Haselnuss, Salweide, Kornelkirsche, Gewöhnliche Traubenkirsche, Holzapfel, Hundsrose und Faulbaum. Die Pflanzen hat die Gemeinde Schwanewede gespendet.

„In den kommenden zwei Projektjahren werden wir nun noch möglichst viele Kinder und Jugendliche für das Leben im und am Bach bei Aktionstagen und Unterrichtseinheiten zusammen mit der Waldschule begeistern“, kündigt Quellmalz an. „Aber auch für Erwachsene werden wir wieder Veranstaltungen im Programm haben.“ Im Frühjahr 2021 startet der BUND mit seiner Umweltbildungsarbeit und seinen Wasseruntersuchungen. Interessierte können sich schon jetzt bei Bernd Quellmalz unter eMail: bernd.quellmalz(at)nds.bund.net anmelden.


Naturnaher Bachumbau

Hier sind die Akteure zu sehen, die mittelbar und unmittelbar an dem BUND-Projekt beteiligt sind bzw. bisher schon waren (v.l.n.r.): Ulrike Becker (Leiterin Bauen und Planen Gemeinde Schwanewede), Heinz Priebe (Baufirma), Friederich Humborg (Beekeverband), David Schrandt (Planungs- und Naturschutzamt, Landkreis Osterholz), Bürgermeister Harald Stehnken (Gemeinde Schwanewede), Brigitte Somfleth, (Kuratoriumsmitglied Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung), Dörte Gedat (Vorsitzende Ausschuss für Umwelt, Energie, Verkehr und Tourismus Gemeinde Schwanewede), Hans-Gerhard Kulp (Vorsitzender BUND Osterholz), Bernd Quellmalz (BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe), Imme Klencke (Geschäftsführerin Biologische Station Osterholz – BioS).  (Mara Roß)

Schwaneweder Beeke, 2. September 2020. Von Anfang bis Ende August wurde an dem Abschnitt Loge der Schwaneweder Beeke im Rahmen des BUND-Projekts „Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke – renaturieren und davon lernen“ kräftig gebaut und ein naturnaher Bachlauf hergestellt. Die Bauarbeiten sind jetzt abgeschlossen, und der BUND stellte nun den neuen, naturnahen Bachabschnitt vor. Gefördert wird das Projekt von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, dem Landkreis Osterholz, der Gemeinde Schwanewede und der Manfred Hermsen Stiftung. Kooperationspartner ist die Biologische Station Osterholz (BioS). Die Ingenieurgemeinschaft agwa GmbH war für die Planung zuständig, und die Firma Heinz Priebe Land- und Forstkulturbau GmbH führte die Bauarbeiten durch. Bei der Baumaßnahme bewegte die Firma Priebe Land- und Forstkulturbau GmbH rund 1.770 Kubikmeter Erdboden und baute 160 Tonnen Kies sowie 11 Tonnen Findlinge in den Bach ein. Wer Interesse hat, bei Pflege- und Pflanzaktionen mitzuhelfen, melde sich bitte bei Bernd Quellmalz, eMail: bernd.quellmalz(at)nds.bund.net.

Zum Weiterlesen:

Und so ging´s voran


Hintergrund

Ein Projekt, viele Akteure und Unterstützer*innen (v.l.n.r.): Johannes Kleine-Büning (Leiter Planungs- und Naturschutzamt, Landkreis Osterholz), Nils Gusky (Leiter Wasserwirtschaft, Landkreis Osterholz), Eugen Kolodziej (Leiter Waldschule Schwanewede), Hans-Gerhard Kulp (Vorsitzender BUND Osterholz), Imme Klencke (Geschäftsführerin Biologische Station Osterholz – BioS), Karsten Behr (Geschäftsführer Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung), Dörte Gedat (Vorsitzende Kreistagsfraktion Grüne), Bürgermeister Harald Stehnken (Gemeinde Schwanewede), Jutta Kemmer (BioS – Koordination Gewässerentwicklungsmaßnahmen), Friederich Humborg (Beekeverband), Mara Roß (BUND - Umweltbildung)  (Bernd Quellmalz)

Schwanewede, 8. November 2019. Die BUND Kreisgruppe Osterholz hat jetzt in Kooperation mit der Biologischen Station Osterholz (BioS) das Projekt „Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke – renaturieren und davon lernen“ ins Leben gerufen. Dabei wird der BUND einen Abschnitt des Geestbaches naturnah umgestalten (lassen) und mit der örtlichen Waldschule Unterrichtseinheiten in der Mittel- und Oberstufe entwickeln und durchführen. Weiterhin wird der BUND Mitmachmöglichkeiten für naturinteressierte Kinder und Erwachsene anbieten. Gefördert wird das Projekt von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, dem Landkreis Osterholz, der Gemeinde Schwanewede und der Manfred Hermsen Stiftung.

„Wir wollen zum einen den ökologischen Zustand der Schwaneweder Beeke verbessern, die Artenvielfalt fördern und selten gewordenen Arten wie dem Eisvogel, dem Bachneunauge oder dem Steinbeißer neuen Lebensraum schaffen“, sagte Hans-Gerhard Kulp, Vorsitzender des BUND Osterholz. „Zum anderen möchten wir das Umwelt- und Naturerleben durch Entwicklung von außerschulischen Lernorten am Bach, Führungen und Veranstaltungen ermöglichen. Hierfür arbeiten wir eng mit der Waldschule Schwanewede zusammen.“ Weitere Infos zum Projekt siehe unten.

„Die geplanten umweltpädagogischen Maßnahmen für Kinder und Jugendliche sind vorbildlich, da sie die jungen Generationen für den Wert eines intakten Gewässerökosystems sensibilisieren“, begründete Karsten Behr, Geschäftsführer der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, die Förderung. Johannes Kleine-Büning, Leiter des Planungs- und Naturschutzamtes des Landkreises Osterholz, meinte: „Dass der BUND nun einen Abschnitt der Schwaneweder Beeke den typischen Tieren und Pflanzen wieder als Lebensraum erschließen möchte, ist sehr begrüßenswert unterstützenswert und nur folgerichtig. Der Landkreis beteiligt sich daher als Naturschutzbehörde gern an der Mitfinanzierung des Projektes. Er setzt dafür Ersatzgelder ein, die die Naturschutzbehörde für Eingriffe in Natur und Landschaft an anderer Stelle eingenommen hat.“ Bürgermeister Harald Stehnken ergänzte: „Wir als Gemeinde gewinnen durch die BUND-Aktivitäten einen weiteren Naturerlebnisraum, von dem Tiere und Pflanzen aber auch die Bürger unserer Gemeinde profitieren werden.“ Eugen Kolodzeij, Leiter der Waldschule, sieht der Zusammenarbeit mit dem BUND mit Freude entgegen: „Heutzutage ist es wichtig, Kinder und Jugendliche schon früh an die Natur heranzuführen. Denn nur was sie kennen gelernt und selbst erlebt haben, werden sie auch schützen wollen.“ Imme Klencke, Geschäftsführerin der Biologischen Station Osterholz: „Wir freuen uns, als Kooperationspartnerin durch das Einbringen unserer fachlichen Erfahrungen aus vorausgegangenen Gewässerrenaturierungen einen Beitrag zum Gewässerschutz und zum Erhalt der Artenvielfalt leisten zu können.“


Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke

Ein Mitmach-Projekt im Landkreis Osterholz

Hier soll die Schwaneweder Beeke nach der Renaturierung mäandrieren. Der begradigte Bach verlief 2018 rechts vom Weg.  (Bernd Quellmalz)

Schwanewede, 1. September 2019. Die BUND Kreisgruppe Osterholz hat jetzt in Kooperation mit der Biologischen Station Osterholz (BioS) das Projekt „Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke – renaturieren und davon lernen“ ins Leben gerufen. Nachdem der BUND Osterholz zusammen mit der Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz und dem NABU Schwanewede bereits einen von drei Bachabschnitten naturnah umgestaltet hat, folgt nun mit dem Abschnitt 3 Loge der nächste Bereich. Neben dieser Gewässerentwicklungsmaßnahme wird der BUND mit der örtlichen Waldschule Unterrichtseinheiten in der Mittel- und Oberstufe entwickeln und durchführen. Auf diese Weise soll zum einen eine Erfolgskontrolle der Maßnahme gewährleistet werden als auch ein Erkenntnisgewinn für die Schüler*innen entstehen. Weiterhin bietet das Projekt Mitmachmöglichkeiten für naturinteressierte Kinder und Erwachsene. Gefördert wird das Projekt von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, dem Landkreis Osterholz, der Gemeinde Schwanewede und der Manfred Hermsen Stiftung.

Warum gerade die Schwaneweder Beeke?

Diesen Abschnitt der Schwaneweder Beeke (Kirchenacker), etwas oberhalb des Abschnitts 3 Loge, haben Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz, BUND Osterholz und NABU Schwanewede bereits 2017 renaturiert.  (Bernd Quellmalz)

Die Schwaneweder Beeke ist ein kleiner Bach und liegt am Rand von Schwanewede im Landkreis Osterholz. Mit ihrem weitgehend kanalartigen Verlauf zeigt die Schwaneweder Beeke heute nur noch wenige Elemente eines naturnahen Gewässers. Die ursprünglichen Bachschleifen sind durch Begradigungen verschwunden. Das Bachbett wurde immer weiter vertieft, so dass steile Ufer entstanden sind. Die ehemals kiesige Sohle ist versandet. Gegenwärtig bietet der Bach gewässertypischen Pflanzen und Tieren nur noch wenig Lebensraum. Wo artenreiche Feucht- und Nasswiesen früher ein buntes Blütenbild boten, ist heute durch tiefgehende Entwässerung und starke Düngung intensive Landwirtschaft möglich. Altarme, Kleingewässer, Röhrichte und Hochstaudenflure, die für naturnahe Überschwemmungslandschaften typisch sind, gibt es nicht mehr.

Die Schwaneweder Beeke bietet mit ihrer Niederung lokal ein hohes Potential als Lebensraum für typische Tier- und Pflanzenarten der Auenlandschaften und damit auch für die ökologische Aufwertung. Zwar stand die Renaturierung des Baches seit Jahren im Fokus der Politik, konnte aber wegen starken Widerstands aus der Landwirtschaft bis 2017 nicht umgesetzt werden. Mittlerweile ist es der Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz, der BUND Kreisgruppe Osterholz und dem NABU Schwanewede in Zusammenarbeit mit der BioS gelungen, einen ersten Abschnitt zu renaturieren sowie Gewässerentwicklungsmaßnahmen an zwei weiteren Bachabschnitten zur Genehmigung zu bringen. Weiterlesen

Was wollen wir erreichen?

Der BUND möchte mit dem neuen Projekt

  • den ökologischen Zustand der Schwaneweder Beeke verbessern. Naturnahe Gewässerabschnitte steigern die Selbstreinigungskraft des Gewässers und verbessern seine Qualität als Lebensraum.
  • den Bach wieder beleben und für die Bewohner von Schwanewede erlebbar werden lassen,
  • die Artenvielfalt fördern und selten gewordenen Arten wie dem Eisvogel, dem Bachneunauge oder dem Steinbeißer neuen Lebensraum schaffen,
  • Umwelt- und Naturerleben durch Entwicklung von außerschulischen Lernorten am Bach, Führungen und Veranstaltungen ermöglichen.

Dabei verfolgt der der BUND folgende Ziele:

  • Das Projekt soll durch die Renaturierung eines Abschnitts der Schwaneweder Beeke neuen Lebensraum für aquatische Lebewesen an diesem Geestbach schaffen, indem Flutmulden, Überflutungsflächen, Kiesbänke usw. angelegt werden.
  • Das Projekt soll Bildung fördern und Wissen vermitteln, insbesondere in Schulklassen. Dabei stehen die Ökologie der Gewässer, die chemisch-physikalischen und biologischen Eigenschaften sowie der Erwerb von Artenkenntnissen im Mittelpunkt.
  • Das Projekt soll Kinder, Jugendliche und Erwachsene ermutigen, sich für den Schutz von Gewässern und Grundwasser einzusetzen, und so neue freiwillige Helfer*innen für den Natur- und Umweltschutz gewinnen.

Was ist zu tun?

Renaturierung

Die südlich des besagten Bachabschnitts der Schwaneweder Beeke gelegene Maßnahmenfläche soll mit ihren feuchten Verhältnissen gesichert und dort neue Flachwasserverhältnisse geschaffen werden. Aufgrund der teilweise sehr geringen Wasserführung und beinahe stehender Verhältnisse in der Schwaneweder Beeke wird außerdem ein neuer schmaler Bachlauf mit naturraumtypischem Substrat aus Sand und Kies entstehen. Der neue Bachlauf wird sich im Landschaftsbild als wenig eingetieftes Gewässer mit schmaler Niedrigwasserrinne, breiten Bermen und flachen Böschungen darstellen. Hier können nun typische Gehölze wie Erlen wachsen. Der vorhandene Freizeit- und Wanderweg wird zwischen Grünlandfläche und neuer Schwaneweder Beeke verlegt werden. Er bietet damit gute Voraussetzungen, die umgestaltete Schwaneweder Beeke zu erleben. Die Koordination der Gewässerentwicklungsmaßnahmen erfolgt durch die (BioS).

Kontakt: Dr. Jutta Kemmer, BioS, Tel.: 04791 / 9656993, eMail: knv(at)biologische-station-osterholz.de

Umweltbildung

Schulklassen der Mittel- und Oberstufe in der Waldschule Schwanewede werden in die Aktivitäten des Projektes eingebunden. Sie eignen sich insbesondere durch ihre Beständigkeit dazu, kontinuierlich an ausgewählten Stellen Messungen durchzuführen. So erhält man einen guten Überblick über die Entwicklung des renaturierten Abschnitts der Schwaneweder Beeke im Vergleich zu den naturfernen Bereichen. Gleichzeitig vermittelt eine Umweltpädagogin des BUND den Schüler*innen nachhaltig Kenntnisse über typische Tiere und Pflanzen an Gewässern sowie über die Gewässerökologie. So führen wir Schülerinnen und Schüler schon früh am praktischen Beispiel der begradigten und lebensfernen Abschnitte an der Schwaneweder Beeke im Vergleich zu den renaturierten Bachabschnitten an das Thema Fließgewässerschutz und an wissenschaftliche Messmethodik heran. Dafür wird eine Umweltpädagogin mit den Lehrer*innen der Waldschule Unterrichtseinheiten entwickeln und durchführen. Die Schüler*innen werden sowohl chemisch-physikalische Parameter als auch Tiere des Makrozoobenthos erfassen. Aus der Kombination lässt sich der Zustand des Wassers in der Schwaneweder Beeke ermitteln, insbesondere im Vergleich von nicht renaturierten und renaturierten Bereichen, aber auch im Vergleich der Zeit vor und nach der naturnahen Umgestaltung. Im Rahmen einer Freiwilligen-AG können die Schüler*innen sich über den Unterricht hinaus engagieren.

Neben der Umweltbildung an der Waldschule plant der BUND, Wassergeburtstage, eine Schnitzeljagd und Ferienspaß-Aktionen, aber auch Führungen und Geocaching für Kinder und Erwachsene anzubieten. Auf spielerische Weise möchten wir damit die Teilnehmenden für den Lebensraum Wasser sensibilisieren und begeistern.

Kontakt: Mara Roß, BUND-Umweltpädagogin, Tel.: 0421 / 79002, eMail: mara.ross(at)bund-bremen.net

Machen Sie mit!

Die Umsetzung der Gewässerentwicklungsmaßnahme an der Loge bietet darüber hinaus die Möglichkeit, den Gewässerzustand vor und nach der Realisierung sowie im Vergleich mit dem bereits renaturierten Bachabschnitt langfristig zu untersuchen. Bei möglichst regelmäßigen Wasseruntersuchungen können, wie bei dem BUND-Projekt „Aktion Wasser“, in Abstimmung mit der Waldschule auch ehrenamtliche Bürger*innen aus Schwanewede Wasserproben untersuchen.

Außerdem möchte der BUND nach Möglichkeit eine lokale Arbeitsgruppe aufbauen, die sich dauerhaft um diesen Gewässerabschnitt kümmert. Denn hier werden in den Folgejahren immer wieder mal Pflegeeinsätze wie die Aussaat standorttypischer Wildblumen-Mischungen, Pflanzaktionen und Rückschnitte anstehen. Angestrebt ist es auch, kleinere Biotopelemente wie Totholzhaufen oder Erdwälle als Nisthilfen für Wildbienen anzulegen. Wer dazu Zeit und Lust hat, ist herzlich willkommen.

Kontakt: Bernd Quellmalz, Tel.: 0176 / 51 63 80 85, eMail: bernd.quellmalz(at)nds.bund.net