Region Weser-Elbe

Sporthallenbau und Baumfällungen

BUND, Grüner Kreis und Parents for Future fordern Offenlegung der Prüfungskriterien und Abwägungen zu Alternativstandorten

Soweit darf es gar nicht erst kommen: BUND und NABU sprechen sich gegen die Fällung von alten, vitalen Bäumen an der Pesstalozzischule / Lloydgymnasium aus.  (Irene63 / pixabay.com)

Bremerhaven, 8. April 2024. Anlässlich der abschlägigen Verlautbarung des Bremerhavener Stadtrates und Baudezernenten Bernd Schomaker zum Erhalt von 11 der ältesten Bäume Bremerhavens in Zusammenhang mit dem geplanten Sporthallenbau, fordern BUND Unterweser, der Grüne Kreis und Parents for Future eine Offenlegung der Kriterien und der Ergebnisse der Untersuchungen zu möglichen Standortalternativen.

BUND, Grüner Kreis und Parents for Future vermuten, dass der Wert dieses Altbaumbestandes, der Teil einer historischen Grünanlage mit einem mehr als hundertjährigem Baumbestand im verdichteten Stadtkern ist, nicht angemessen gewürdigt wird und erwarten nachvollziehbare Kriterien und Resultate einer offenen Alternativenprüfung.

Als weitere Standortalternative wird die als Parkplatz genutzte Fläche an der Barkhausenstr./Ecke Querstr. vogeschlagen. Ebenso sollten mögliche Varianten der Größe und des Zuschnitts des geplanten Baukörpers geprüft worden sein, so der BUND, der Grüne Kreis und Parents for Future unisono. In der Stellungnahme des Stadtrates fehlt ihnen ebenso die Prüfung von weiteren Standorten wie beispielsweise das Gelände des Lloyd-Gymnasiums an der Wienerstraße und der Kaufmännischen Lehranstalten zwischen der Hanna- und Grenzstraße.

BUND, Grüner Kreis und Parents for Future wollen auf keinen Fall den Schulausbau verhindern. Denn ihnen sind die pädagogischen Belange und damit verbundenen Investitionen in die Zukunft der jungen Menschen sehr bewusst. Ebenso wichtig ist ihrer Ansicht nach aber auch der Erhalt der hier betroffenen alten Bäume, damit Bremerhaven trotz Folgen des Klimawandels lebenswert bleibt. Angesichts der Klimakrise und der 2018 von der Stadt beschlossenen Klimaanpassungsstrategie mit der Aussage, den städtischen Baumbestand, insbesondere die wertvollen alten Bäume zu erhalten, zu fördern und zu vermehren; kann solch ein gravierender Eingriff nicht toleriert werden, bekräftigen BUND, Grüner Kreis und Parents for Future gemeinsam.


Blumen für die Bienen

Bernd Quellmalz (BUND), Susanne Koch-Saltik (Bioladen) und Florian Palme mit dem Blumensamen-Automaten in der Friedrichstraße (v.l.n.r.).  (Elisabeth Quentin)

Bremerhaven, 25. April 2023. Zusammen mit dem BUND Unterweser und dem benachbarten Bioladen hat der Langener Florian Palme in der Friedrichstraße in Bremerhaven-Geestemünde einen Automaten für Blumensamen aufgestellt. Dieser funktioniert wie früher die Kaugummi-Automaten: Gegen Einwurf von 20 bzw. 50 Cent erhält man eine Samenmischung für Blütenpflanzen, die im Garten oder auf dem Balkon ausgesät werden können. Sie dienen Wildbienen, Schmetterlingen und anderen Insekten als Nahrungsquelle.

„Wir möchten mit dem Automaten für das Insektensterben sensibilisieren und einen Anreiz bieten, etwas dagegen zu unternehmen“, erläutert Florian Palme die Hintergründe. „Mit dem Aufstellen des Blumensamen-Automaten verfolgen wir auch einen umweltpädagogischen Ansatz.“ Der Automat in der Friedrichstraße ist schon der fünfte, den Palme aufgestellt hat. Weitere stehen in Geestland-Langen, Bremerhaven-Mitte, -Leherheide und –Lehe. Leider ist der Automat in Lehe aber bereits zweimal dem Vandalismus zum Opfer gefallen. Sein Appell: „Bitte lasst die Automaten zum Wohle der Natur heile!“

In der Friedrichstraße steht der Blumensamen-Automat auf dem Grundstück des örtlichen Bioladens. Dazu die Inhaberin Susanne Koch-Saltik: „Gerne haben wir für diese positive Aktion einen Platz zur Verfügung gestellt. Das Konzept passt gut zu uns als Bioladen. Denn wir setzen uns insgesamt für eine nachhaltige Lebensweise ein.“ Der BUND Unterweser hat für den Blumensamen-Automaten die Betreuung zugesagt und wird den Automaten im Blick behalten. „Das Projekt von Florian Palme hilft, um das Insektensterben ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, aber gleichzeitig eine Lösung aufzuzeigen. Deshalb unterstützen wir es gerne“, meint Bernd Quellmalz, BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe.


Rohrniederung wieder etwas sauberer

Gemeinsam sammelten Aktive von BUND und NABU in der Rohrniederung Müll.  (BUND / Quellmalz)

Bremerhaven, 18. März 2023. Insgesamt 19 Aktive vom BUND Unterweser e.V. und vom NABU Bremerhaven-Wesermünde e.V. sammelten in der Rohrniederung Müll. Dabei kamen insgesamt 15 Säcke zusammen. Der Müll bestand überwiegend aus Papier, Plastik, Verpackungsmaterial, Einwegverpackungen und Flaschen. Vereinzelt fanden die Aktiven auch Radkappen, leere Kanister und einen Metalleimer. Die Umweltverbände danken herzlichst den Aktiven für die Beteiligung an der Müllsammelaktion und appellieren an die Bevölkerung, ihren Müll fachgerecht zu entsorgen und auf keinen Fall in der Landschaft liegen zu lassen. Müll in der Natur schädige Tiere und Pflanzen gleichermaßen, so die Umweltverbände.

„Mit unserer Sammelaktion möchten wir auf die Müllproblematik allgemein hinweisen, aber auch aktiv gegen die Vermüllung in der Rohrniederung vorgehen“, erläutert Bernd Quellmalz, BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe, die Aktion. „Denn von Wind und Wetter droht der Müll aus der Rohrniederung in die Flüsse wie Rohr, Lune und Weser und von dort in die Nordsee getragen zu werden, wo Verpackungen und Abfälle für Wassertiere wie Fische, Säugetiere und Vögel tödlich sein können.“ Müll in der Landschaft schädigt nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern kommt über die Nahrung irgendwann auch wieder zurück zu uns Menschen, wie das Beispiel Mikroplastik mehr als deutlich macht. Die Umweltverbände appellieren daher an alle Bürgerinnen und Bürger, ihren Müll gewissenhaft zu entsorgen und nicht in der Natur liegen zu lassen. „Wer eine volle Dose oder Plastikverpackung mit zum Picknick nimmt, kann diese auch ohne weiteres wieder leer zurück mit nach Hause nehmen und entsorgen“, bittet Francesco-Hellmut Secci, Vorsitzender des NABU Bremerhaven-Wesermünde um Rücksicht. „Nach der Mittagspause darf weder in öffentlichen Grünanlagen, Parks oder in der Natur wie hier in der Rohrniederung Müll offen liegen bleiben.“ Zusätzlich bitten BUND und NABU Bürgerinnen und Bürger darum, bei Spaziergängen einfach etwas Müll zu sammeln. Die Verbände empfehlen, dabei den Müll immer nur mit einfachen Arbeitshandschuhen anzufassen und das Gesammelte in einem Müllbeutel richtig, bei kleinen Mengen im Hausmüll, zu entsorgen.

Die Rohrniederung stellt mit ihrem Feuchtgrünland und den Gräben einen wesentlichen Teil der noch offenen, unverbauten Bremerhavener Niederungslandschaft dar, die sich in den Landkreis Cuxhaven erstreckt. Sie ist Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere wie Sumpfdotterblume, Wasser-Greiskraut, Breitblättriges Knabenkraut, Großer Klappertopf, Krebsschere, Kiebitz, Bekassine, Braunkehlchen und Weißstorch sowie Libellen, Amphibien und Fische. BUND und NABU engagieren sich in der Stiftung Rohrniederung gemeinsam für deren Erhalt.


Im Einsatz für seltene Biotope

Mit dem Freischneider wurde Gras entfernt.  (Anke Englisch)

Bramstedt, 12. November 2022. Aktive vom BUND Unterweser pflegten jetzt den Biotop am „Kleinendammsmoor“ in Bramstedt. Bei diesem Pflegeeinsatz kürzten sie Brombeerranken und Himbeerbüsche ein und entfernten an einigen Flächen hohes Gras. Mit dieser Aktion möchte der BUND erreichen, dass sich die ursprünglichen Heide- und Trockenrasenbestände am Übergang vom Moor zur Geest wieder entwickeln können und so den Charakter des BUND-eigenen Grundstückes mit seiner Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten sichern. Die Elektro-Geräte, die hierbei zum Einsatz kamen, hat die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung gefördert. Hierfür herzlichen Dank.

Neue Aue verbessern!

BUND Unterweser sieht Pläne der SPD zur Öffnung der Aue in Bremerhaven-Lehe kritisch

Neue Aue nördlich der Batteriestraße in Bremerhaven.  (BUND / Winfried Gusky)

Bremerhaven, 2. November 2022. Der BUND Unterweser hält die Pläne der SPD zur Revitalisierung der Neuen Aue für ungeeignet, die gravierenden Probleme des Gewässers zu lösen und die Freiraumqualität im Kern von Lehe zu verbessern.

„Im Gegensatz zur Lutter in Bielefeld, die ihren Ursprung in einer natürlichen Quelle hat und ein echtes Fließgewässer ist, wird die Neue Aue als Teil der Kanalisation nur bei Regenereignissen aus dem Oberflächenwasser von Dächern, Straßen und versiegelten Flächen Lehes gespeist“, betont Jörg Reinhold, Vorstandsmitglied des BUND Unterweser. „Da die Neue Aue ohne Regenereignisse ein stehendes Gewässer ist und durch Schmutzfrachten und Sedimente hoch belastet ist, sind die Vorstellungen von einem plätschernden Bach, in dem zudem Kinder spielen und planschen völlig unrealistisch.“

Nach Ansicht des BUND sollten sich Politik und Verwaltung vielmehr auf den oberirdisch verlaufenden Teil der Neuen Aue ab der Batteriestraße konzentrieren und dringend notwendige Verbesserungen der Gewässergüte durch die Vorbehandlung der Regenwassereinleitungen zügig in die Wege leiten. Reinhold: „Dies wären zwar keine Maßnahmen im Sinne einer Klimaanpassungsstrategie, aber sie sind aufgrund der Anforderungen aus der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die eine Verbesserung der Gewässer in einen guten ökologischen Zustand fordert, zwingend erforderlich.“


Bauplanung Beverstedter Mühlenstraße

BUND kritisiert Mängel und fordert Klimaschutz ein

Hier möchte die Gemeinde Beverstedt bauen.  (Katja Seedorf)

Beverstedt, 6. Dezember 2021. Nachdem der Beverstedter Bau- und Wirtschaftsausschuss bereits über den Bebauungsplan für die Beverstedter Mühlenstraße beraten und Einwände gegen das Vorhaben abgelehnt hat, weist der BUND Unterweser nun auch noch mal öffentlich auf die umweltschädliche Wirkung dieses Vorhabens hin. In seiner Stellungnahme hatte der BUND bereits früher ausgeführt, dass Naturschutz und Umweltschutz unzureichend  beachtet werden und Festlegungen für Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegenwirken, im Bebauungsplan fehlen. In einem Schreiben an die Beverstedter Ratsmitglieder appelliert der BUND nun, den Klimaschutz zu beachten und das Bauvorhaben dringend entsprechend anzupassen.

„In unserer ersten Stellungnahme hatten wir bereits reichlich Vorschläge gemacht, um die Defizite des Bebauungsplans zu heilen, die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und aktiv für den Klimaschutz einzutreten“, betont Winfried Gusky, aus dem Vorstand des BUND Unterweser. „Nach der jetzigen Beschlusslage will die Gemeinde Beverstedt keine Maßnahmen gegen den Klimawandel in die Festlegungen aufnehmen. Dafür haben wir wenig Verständnis!“ Beispielsweise könnte die Versiegelung reduziert werden und der Oberflächenwasserabfluss durch Anlegen von Rigolen und Aufweitungen von Graben- und Gewässerstrukturen zurückgehalten werden. Durch eine südliche Ausrichtung der Hauptdachflächen der Gebäude könnte die Nutzung von Solarthemie und Photovoltaik verbindlich festgelegt werden. Mit der Vorgabe der Geothermie könnte wirkungsvoll die Nutzung fossiler Brennstoffe für die Beheizung von Wohngebäuden vermieden werden. Ein Verbot von insektenfeindlichen Stein-, Kies-, Split- und Schottergärten oder -schüttungen auf den Grundstücken sollte selbstverständlich sein. Zu guter Letzt fordert der BUND Fahrradstellplätze sowie öffentliche Ladestationen für E-Mobilität.

Im laufenden Verfahren wurden jetzt weitere Mängel bekannt. Für den BUND ist es nicht akzeptabel, als Ausgleich für akute Störungen geschützter Arten nur Fledermauskästen aufzuhängen, die erfahrungsgemäß erst frühestens fünf Jahre später von Fledermäusen bewohnt werden. Für den Schutz des Baumbestandes entlang der Mühlenstraße fordert der BUND, hier Flächen mit einer Breite von fünf bis 10 Metern aus den Bauplätzen herauszunehmen und als öffentliches Grün zu sichern. Der BUND bemängelt ferner, dass der Ausgleich für die Naturverluste nicht im Gebiet stattfinden soll. „Doch genau hier gehört er hin, und das muss im Bebauungsplan festgelegt werden“, fordert der BUND-Vorstand. „Insgesamt ist die geplante Eingriffs-Ausgleichsbilanzierung nicht nachvollziehbar und aus unserer Sicht nicht ausreichend.“

Mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 29. April 2021 erhält der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen eine besondere Bedeutung. Auch die Gemeinden sind danach verpflichtet, Klimaschutzmaßnahmen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen umzusetzen. „Die Gemeinde Beverstedt ist mit dieser Planung für das Baugebiet Mühlenstraße weit von den Klimaschutzforderungen des Verfassungsgerichtes entfernt“, warnt Gusky. „Wir können auch bei der Aufstellung von Bebauungsplänen nicht mehr so vorgehen, als gäbe es hier in der Region keine Auswirkungen des Klimawandels.“


Wittstedter Hecke gepflegt

Anke und Katja zeigen eine Akku-Heckenschere, die die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung u.a. gefördert hat.  (BUND)

Wittstedt, 13. November 2021. Aktive des BUND Unterweser haben jetzt die Hecke in Wittstedt, die der Verband vor einigen Jahren angelegt hat, im Rahmen eines Pflegeeinsatzes stellenweise zurückgeschnitten. Dabei nutzten sie Elektro-Geräte, die der BUND Unterweser mit Hilfe einer Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung anschaffen konnte. Durch derartige Pflegemaßnahmen soll die typische heimische Pflanzen- und Tierwelt von Wiesen, Saumbiotopen und Feldhecken erhalten und in ihrer standorttypischen Vielfalt gefördert werden. Mit Hilfe der neuen abgasfreien und lärmarmen Akkugeräte können die Maßnahmen nun auch von eingewiesenen Erwachsenen durchgeführt werden. Danke für euren tollen Einsatz. Und danke an Bingo für die Förderung.


Neuer Treffpunkt für Natur- und Umweltinteressierte

BUND-Vorstand Winfried Gusky befestigt eigenhändig das Infoschild am neuen BUND-Haus in der Friedrichstraße 15.  (Bernd Quellmalz)

Bremerhaven, 29. September 2021. Der BUND Regionalverband Unterweser e.V. hat jetzt neue Räumlichkeiten in der Friedrichstraße 15 in Bremerhaven-Geestemünde bezogen. Das neue BUND-Haus ist größer als das alte und bietet damit mehr Möglichkeiten für Aktive sich zu treffen. Außerdem sollen dort zukünftig regelmäßig Veranstaltungen wie Vorträge stattfinden, soweit die Corona-Pandemie es zulässt. Unter der Einhaltung von 2G ist jetzt der Besuch zu den Öffnungszeiten wieder möglich. Im neuen BUND-Haus ist auch die BUND-Regionalgeschäftsstelle Weser-Elbe untergebracht.

Öffnungszeiten: Das neue BUND-Haus ist ab sofort wieder dienstags von 15 bis 19 Uhr geöffnet. In dieser Zeit sind Interessierte herzlich willkommen und können sich zu fast allen Umweltthemen beraten lassen oder mit Aktiven vom BUND austauschen. Hier gibt es auch reichlich Informationen über Mitmach-Möglichkeiten im Natur- und Umweltschutz.

Lage / Anfahrt: Das Haus liegt nahe beim Bioladen und ist fußläufig nur fünf Minuten vom Hauptbahnhof sowie vom Geestemünder Wochenmarkt entfernt.  Die Bushaltestelle „Elbinger Platz“ liegt gleich um die Ecke.