Region Weser-Elbe

Schwaneweder Beeke bald mit mehr Natur

11. August 2020 | Schwaneweder Beeke

BUND: Renaturierung hat jetzt begonnen und wird bald abgeschlossen sein

Hier sind die Akteure zu sehen, die mittelbar und unmittelbar an dem BUND-Projekt beteiligt sind bzw. bisher schon waren (v.l.n.r.): Ulrike Becker (Leiterin Bauen und Planen Gemeinde Schwanewede), Heinz Priebe (Baufirma), Friederich Humborg (Beekeverband), David Schrandt (Planungs- und Naturschutzamt, Landkreis Osterholz), Bürgermeister Harald Stehnken (Gemeinde Schwanewede), Brigitte Somfleth, (Kuratoriumsmitglied Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung), Dörte Gedat (Vorsitzende Ausschuss für Umwelt, Energie, Verkehr und Tourismus Gemeinde Schwanewede), Hans-Gerhard Kulp (Vorsitzender BUND Osterholz), Bernd Quellmalz (BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe), Imme Klencke (Geschäftsführerin Biologische Station Osterholz – BioS).  (Mara Roß)

Seit Anfang August laufen die Bauarbeiten für die Renaturierung des Abschnitts Loge an der Schwaneweder Beeke im Rahmen des BUND-Projekts „Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke – renaturieren und davon lernen“. Spätestens Mitte September werden sie abgeschlossen sein. Vor Ort stellte nun der Projektträger, die BUND Kreisgruppe Osterholz, zusammen mit Kooperationspartnern und Förderern der Öffentlichkeit den Baufortschritt vor und erläuterte das Ziel der Maßnahme und des Projekts insgesamt. Gefördert wird das Projekt von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, dem Landkreis Osterholz als Naturschutzbehörde, der Gemeinde Schwanewede und der Manfred Hermsen Stiftung.

„Mit dieser Baumaßnahme wollen wir den ökologischen Zustand der Schwaneweder Beeke verbessern, die Artenvielfalt fördern und selten gewordenen Arten wie dem Eisvogel, dem Bachneunauge oder dem Steinbeißer neuen Lebensraum schaffen“, sagte Hans-Gerhard Kulp, Vorsitzender des BUND Osterholz. Auf dem Abschnitt der Schwaneweder Beeke an der Loge wurde der kanalartig und tief eingeschnittene Bach im Rahmen des BUND-Projektes aus seinem künstlich angelegten Bachbett herausgeholt. Ein neuer geschwungener Bachlauf mit naturraumtypischem Substrat aus Sand und Kies und flachen Böschungen ist nun dadurch entstanden. Dort werden wieder typische Gehölze wie Erlen wachsen können. „Den neuen naturnahen Bachlauf werden wir zukünftig in unsere Umweltbildungsarbeit einbinden und zum Beispiel Schülerinnen und Schüler der nahe gelegenen Waldschule an die Gewässerökologie heranführen, aber auch Wassergeburtstage, Aktiontage und ähnliche Veranstaltungen anbieten“, betont Kulp. „Wer sich mit uns für die Beeke engagieren möchte, ist herzlich willkommen.“

„Die Schaffung eines neuen Gewässerlebensraumes in Verbindung mit umweltpädagogischen Maßnahmen für Kinder und Jugendliche ist vorbildlich, da typische Tiere und Pflanzen wieder ein neues Zuhause finden, aber auch die jungen Generation für den Wert eines intakten Gewässerökosystems sensibilisiert“, begründete Brigitte Somfleth, Kuratoriumsmitglied der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, die Förderung. David Schrandt vom Planungs- und Naturschutzamtes des Landkreises Osterholz, meinte: „Wir freuen uns über das Engagement des BUND, an diesem Abschnitt der Schwaneweder Beeke wieder einen naturnahen Bachlauf zu schaffen. Der Landkreis hat, neben seiner Zuständigkeit als Genehmigungsbehörde, die Konzeption des Vorhabens naturschutzfachlich unterstützt. Gerne kofinanziert der Landkreis als Untere Naturschutzbehörde daher das Projekt. Die Mittel dafür stammen aus Ersatzgeldern, die die Naturschutzbehörde für Eingriffe in Natur und Landschaft an anderer Stelle eingenommen hat.“ Bürgermeister Harald Stehnken ergänzte: „Dieser neue Naturerlebnisraum wird unsere Gemeinde bereichern, nicht nur für Tiere und Pflanzen, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger.“ Imme Klencke, Geschäftsführerin der Biologischen Station Osterholz: „Wir freuen uns, die Renaturierung der Schwaneweder Beeke auch in diesem Abschnitt fachlich zu begleiten und unsere Erfahrungen aus vorangegangenen Maßnahmen mit einbringen zu können." Friedrich Humborg vom Beeke-Verband ist die Renaturierung des Bachabschnitts ein wichtiges Anliegen: „Auch wir als Eigentümer der Schwaneweder Beeke möchten einen Beitrag zur Verbesserung der Umweltsituation leisten. Deshalb haben wir von Anfang an das Vorhaben begrüßt und unterstützt. Wir tragen alle eine Verantwortung für unsere Umwelt.“ Die Firma Heinz Priebe Land- und Forstkulturbau GmbH führt die Bauarbeiten an der Schwaneweder Beeke durch.

Ausführliche Infos über das BUND-Projekt gibt es unter www.BUND-Weser-Elbe.de/schwanewederbeeke. Wer Interesse hat mitzuhelfen, melde sich bitte beim BUND-Regionalgeschäftsführer Bernd Quellmalz, eMail: bernd.quellmalz(at)nds.bund.net.

Hintergrund

Die naturnahe Umgestaltung eines Abschnitts der Schwaneweder Beeke wird der BUND dafür nutzen, den Schülerinnen und Schülern der Mittel- und Oberstufe der Waldschule Schwanewede Kenntnisse über typische Tiere und Pflanzen an Gewässern und die Gewässerökologie zu vermitteln und sie für den Gewässerschutz zu begeistern. Sie werden im Rahmen von Unterrichtseinheiten die Gewässergüte anhand chemisch-physikalischer und biologischer Parameter beobachten und mit anderen nicht renaturierten Bereichen der Beeke vergleichen. Ziel ist es unter anderem, dass sich an der Waldschule eine Freiwilligen-AG gründet, die sich auch außerhalb des Unterrichts um die Schwaneweder Beeke kümmert. Neben der Umweltbildung an der Waldschule wird der BUND außerdem Wassergeburtstage, eine Schnitzeljagd und Ferienspaß-Aktionen, aber auch Führungen und Geocaching für Kinder und Erwachsene anbieten. Auf spielerische Weise möchte der BUND damit die Teilnehmenden für den Lebensraum Wasser sensibilisieren und begeistern. Darüber hinaus wünscht sich der BUND, dass sich Bürgerinnen und Bürger für die Beeke engagieren. Das kann durch Wasseruntersuchungen sein, aber auch bei Pflegeeinsätzen. Zum Beispiel sollen dort auch kleinere Biotopelemente wie Totholzhaufen oder Erdwälle als Nisthilfen für Wildbienen angelegt werden. Wer dazu Zeit und Lust hat, ist herzlich willkommen. Möglich wurde das BUND-Projekt „Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke – renaturieren und davon lernen“ durch die Vorarbeit der Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz, des BUND Osterholz und des NABU Schwanewede, die in den vergangenen Jahren für drei Bachabschnitte die Baugenehmigung erreicht hatten.

Zur Übersicht