Region Weser-Elbe

Wildbienen

Zaunwicken-Sandbiene  (Oliver Kwetschlich)

Ca. 60 % der 360 Wildbienenarten Niedersachsens stehen auf der Roten Liste. So einige sind bereits ausgestorben oder gelten als verschollen. Wenn man J. D. Alfkens „Bienenfauna von Bremen“ von 1913 durchliest, so wird man viele im damaligen Landkreis Osterholz gemeldete Arten nicht mehr wiederfinden. Die Verschlechterung, bzw. Verkleinerung der Lebensräume sind die Gründe dafür, bedingt durch die stark intensivierte Landwirtschaft, fortschreitender Flächenverbrauch und Zerschneidung der Landschaft durch Straßenbau. Gerade durch die massive Überdüngung verschwinden viele, für Wildbienen wichtige Nahrungspflanzen. Wichtige Lebensräume sind  Mager- und Sandbiotope, Heideflächen, artenreiche Säume an Wäldern, Hecken und Wegen, Ruderalstellen, Binnendünen.  Manche Hummeln (gerade die selteneren) benötigen Altgrasbestände, worin sie oberirdische Grasnester anlegen. Oberirdisch benötigen Wildbienen Totholz mit entsprechenden Käferfraßgängen, abgestorbene Pflanzenstängel, abgeknickte Brombeerstängel, Pflanzengallen oder leere Schneckenhäuser. Einige dieser Nistplätze lassen sich auch im Siedlungsbereich nachahmen. Gerade im eigenen Garten kann man viel erreichen durch geeignete Nisthilfen und entsprechende Wildpflanzen in unmittelbarer Umgebung. Ein gutes Beispiel sind die Hummelarten. Im Garten sind die 7 häufigen Hummelarten manchmal recht zahlreich anzutreffen. Dieses ist jedoch nur eine vorgetäuschte Artenvielfalt. Die stark gefährdeten Hummelarten kommen nämlich meist nur in der offenen Feldflur vor, bzw. sie kamen vor. Seltene Hummelarten, die es früher  nachweislich im Landkreis gab waren die Deichhummel, Veränderliche Hummel, Mooshummel, Waldhummel, Grashummel, Distelhummel, Sandhummel, Feldhummel, Heidehummel und die Obsthummel. Von diesen Arten lässt sich höchstens noch mal die Mooshummel mit viel Glück beobachten. Dies zeigt, wie sehr die Artenvielfalt in den letzten Jahren gelitten hat.

Maßnahmen, die unsere Kreisgruppe für den Wildbienenschutz unterstützt und durchführt:

  • Einsaat von wiedergewonnen Wegrandstreifen mit wildbienenfreundlichen Wildkräutern
  • Wildkräuter im Siedlungsbereich, z. B. an der Straße „Am Osterholze“, naturnahe Anpflanzungen an der BioS oder am Kreishaus
  • Förderung von Naturgärten
  • Geplantes Insektenhotel auf der Ausgleichsfläche Grünnenfeld

Wegesäume wiedergewinnen

Bietet Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten Lebensraum: ein Wegrand im Landkreis Osterholz, ausgesät vom BUND.  (Oliver Kwetschlich)

Wir versuchen die widerrechtliche Nutzung der Wegeseitenräume an öffentlichen Wegen zu beenden und für die Anlage von Feldrainen und Hecken zurückzugewinnen. Am Heimelberg in Osterholz-Scharmbeck und in Brundorf (Schwanewede) haben wir bereits mehrere hundert Meter Zurückgeholt und mit einer Wildblumenmischung ausdauernder Stauden eingesät.

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Kontakt

Oliver Kwetschlich (2. Vorsitzender)
Berliner Straße  6
27711 Osterholz-Scharmbeck
oliverkwetschlich(at)web.de