Region Weser-Elbe

Bitte kein „Guerilla-Gardening“ an der Schwaneweder Beeke!

27. Mai 2021 | Schwaneweder Beeke

BUND appelliert an Bürgerinnen und Bürger keine Pflanzungen im und am Bach vorzunehmen

An dieser Stelle an der Schwaneweder Beeke hat jemand Gartenpflanzen ausgesetzt (rote Markierungen). Das ist schädlich für die Entwicklung des Baches zu einem Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen.  (Bernd Quellmalz)

Für das Projekt „Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke – renaturieren und davon lernen“ ließ der BUND Osterholz 2020 einen Abschnitt der Beeke zu einem naturnahen Bachlauf umgestalten. Ziel des Projektes ist es, das sich wieder ein natürlicher Lebensraum für seltene, heimische Tiere und Pflanzen entwickeln kann. Dabei ist es besonders wichtig, offene Flächen für die natürliche Besiedelung dieser Arten bereitzustellen. Leider kam es in der jüngeren Vergangenheit des Öfteren zu Pflanzungen durch Passanten. Diese würden aber den Lebensraum stören und hätten an der Schwaneweder Beeke nichts zu suchen, so der BUND.

„Im Mai wurden unter anderem direkt auf der Böschung am Wanderweg Bergenien, Flieder und ähnliche exotische Zierpflanzen gesetzt, die in vielen Gärten zu sehen sind“, berichtet Bernd Quellmalz, BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe. „Diese Pflanzen sind in den meisten Fällen nicht heimisch. An diese so genannten Neophyten konnten sich heimische Tierarten nicht über Jahrtausende anpassen. Sie sind also für viele Tiere, die auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert sind, als Nahrungsquelle oftmals nutzlos.“ Beispielsweise sind von den 430 nestbauenden Wildbienenarten in Deutschland 136 oligolektisch, d.h. sie sammeln nur an einer Pflanzenart oder an nah verwandten Pflanzenarten Pollen, aber nicht an anderen blühenden Blumen. „Breiten sich nun die gepflanzten Neophyten an der Beeke stark aus, können sie heimische Pflanzen verdrängen und ganze Lebensräume zerstören“, erläutert Quellmalz. „Diese Pflanzungen an der Beeke sind daher ein schädlicher Eingriff in die Natur und gefährden nicht nur das Renaturierungsprojekt, sie sind außerdem als illegale Entsorgung von Gartenabfällen zu bewerten und werden in Niedersachsen mit einem Bußgeld zwischen 100 und 400 Euro geahndet.“ Der BUND appelliert daher an Bürgerinnen und Bürger, auf keinen Fall in und an der Schwaneweder Beeke Pflanzungen vorzunehmen. Die bisher eingebrachten Pflanzungen und auch zukünftige werden wieder entfernt.

Wer Interesse hat, an dem BUND-Projekt mitzuwirken, ist herzlich willkommen, an Aktionstagen und Führungen vom BUND Osterholz, unter Einhaltung der Corona-Auflagen, teilzunehmen. Termine sind unter www.BUND-Weser-Elbe.de/schwanewederbeeke/ zu finden. Aber auch für den Garten hält die Internetseite des BUND hilfreiche Tipps parat, um Lebensräume zu schaffen, ökologischer und entspannter zu gärtnern. Gefördert wird das BUND-Projekt an der Schwaneweder Beeke von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, dem Landkreis Osterholz als Naturschutzbehörde, der Gemeinde Schwanewede und der Manfred Hermsen Stiftung. Kooperationspartner ist die Biologische Station Osterholz (BioS).

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