Region Weser-Elbe

Erfreuliche Funde am Wegrand

Margeritenblüte am Holzkamp  (Oliver Kwetschlich)

Freißenbüttel, Juli 2023. Vor zwei Jahren durften wir Wegränder am Holzkamp in Freißenbüttel mit artenreichem Regiosaatgut aufwerten. Dies scheint sich jetzt auszuzahlen. Neben interessanten Funden von Wildbienen fand sich dieses Jahr auch der Schwalbenschwanz ein. Er saugte Nektar an der Wiesenflockenblume. Potentiell könnte es auch zur Eiablage kommen, da dort jetzt auch die Wilde Möhre vorkommt, an der die Raupe des Schwalbenschwanzes frisst. Vermehrt fliegt dort jetzt ebenfalls der Kleine Perlmutterfalter, der dort auch gerne die Flockenblumen und die Margeriten besucht.

Artenanreicherung am Wegesrand

Im April 2023 haben wir in Freißenbüttel einen Wegrandabschnitt mit Arten angereichert. Dafür plaggten wir mit Hacke und Spaten die vorhandene Grasnarbe ab und säten anschließend eine regionale Kräuter-Gräsermischung aus. Wir erhoffen uns dadurch eine höhere Anzahl an Pflanzenarten und gleichzeitig eine Vervielfältigung der Insektenwelt. Wenn das Projekt gelingt, könnte dies als Vorbild für weitere Wegrandabschnitte dienen.

Wir pflanzen ein Stück Zukunft!

Bäume sind Symbole für Leben, für Lebewesen, die größer sind als wir Menschen und uns auch überleben können, also auch für Dauerhaftigkeit und Zukunft.

Die Stadt Osterholz und der BUND Osterholz wollen hier an der IGS Buschhausen einen kleinen Zukunftswald begründen. In Zeiten des Klimawandels sollen diese Bäume in vielfältiger Weise vermitteln, wie der Mensch in die Natur eingebunden ist:

Wir haben hier 21 Bäume aus acht Baumarten gepflanzt, um die Vielfalt der Baumarten zu zeigen. Die wichtigsten Waldbäume Stiel-Eiche, Trauben-Eiche und Rot-Buche stehen für besonders langlebige Baumarten. Esskastanie und die Robinie gelten als gut an den Klimawandel angepasst und könnten sich in Zukunft weiter ausbreiten.

Dass Bäume Kohlenstoff speichern und damit dem Treibhauseffekt entgegenwirken, ist ein wichtiger Aspekt. Bäume sind aber vor allem auch Lebensräume, was besonders augenfällig wird, wenn Bäume blühen, wie der Spitz-Ahorn, die Kirschbäume oder die Linde und von Insekten umschwärmt werden. Bäume filtern Staub, spenden Schatten und kühlen das Klima, sie tun der Seele gut.

Adressat für den Zukunftswald sind nicht zuletzt die Schüler der IGS, die hier unmittelbar neben dem Schulgelände ein Angebot für den Ökologieunterricht bekommen. Das Projekt geht auch auf eine Idee der IGS-Schülerin Sina Basler zurück.

Wir danken den Sponsoren Klosterholz e.V. und den Stadtwerken Osterholz. BUND und Stadt Osterholz-Scharmbeck haben aber auch Eigenmittel in dieses Projekt investiert.

Insekten schützen

Am 13. Mai hatten wir einen kleinen Stand rund ums Thema Insektenschutz aufgebaut. Auf dem Osterholzer Marktplatz verteilten wir Samentütchen mit Wildkräutern (mit über 50 Einzelarten) und Informationsblätter über den dringenden Schutz unserer gefährdeten Insekten. Laut Krefelder Studie sind in 27 Jahren bis zu 75 % der Fluginsekten zurückgegangen. Und das in Schutzgebieten. Wie das in der Normallandschaft aussieht, mag man sich kaum ausmalen. Grund genug immer wieder darauf hinzuweisen und gegenzusteuern. Und das nicht nur mit kleinen Alibimaßnahmen.

 

Lebensraum für die Langhornbiene

Eucera longicornis


Die Langhornbiene (Eucera longicornis) ist in der Roten Liste Niedersachsens als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Jetzt wurde sie nach 100 Jahren wieder für das Stadtgebiet Osterholz-Scharmbeck nachgewiesen.
Dies kommt nicht ganz zufällig. Seit ein paar Jahren legt die Stadt Blühflächen an, zum Beispiel „Am Osterholze“. Auch Ausgleichsflächen wurden in Zusammenarbeit mit den örtlichen Umweltgruppen ökologisch aufgewertet.
So auch auf der Ausgleichsfläche Grünnenfeld, wo jetzt die seltene Langhornbiene gefunden wurde. Auch in Sandhausen und in Neuenkirchen wurde sie inzwischen gesichtet.
Charakteristisch sind die langen Fühler (Hörner) der Männchen, die Weibchen erinnern eher an kleine Hummeln. Die Bienen sind Pollenspezialisten. Das bedeutet, die Weibchen sammeln den Blütenstaub nur auf bestimmten Kleegewächsen (Fabaceen), wie z. B. Rotklee, Hornklee, Wiesenplatterbse, Zaunwicke oder Vogelwicke. Die Männchen patrouillieren diese Pflanzen ständig ab, auf der Suche nach Weibchen.
Um die Population zu stabilisieren wäre die Hilfe von Gartenbesitzern, Vereinen oder Gewerbetreibenden mit Außengelände wünschenswert. Vielleicht hat der eine oder andere Platz für eine kleine Wiese im Garten mit den entsprechenden o. g. Pflanzen. Gerne berät die BUND-Kreisgruppe über insektenfreundliche Gärten und insbesondere über Mini-Lebensräume für die Langhornbiene. Auch Bezugsquellen von Samen und Pflanzen können genannt werden.
Ansprechpartner : Oliver Kwetschlich von der BUND-Kreisgruppe
E- Mail : oliverkwetschlich@web.de

So pflanzten wir im Oktober