Region Weser-Elbe

Hitze- und Trockenstress für Mensch und Natur

BUND gibt Tipps zum nachhaltigen Umgang mit Wasser

Trinkwasser ist ein kostbares Gut. In Trockenzeiten umso mehr. Deshalb: Wassersparen!  (pixabay.com)

Hitze und Trockenheit haben im Sommer Mensch und Natur immer häufiger fest im Griff. Bisher war Wasserknappheit in Deutschland kein großes Problem. Doch in diesem Jahr und den vergangenen Hitzesommern zeigte sich, dass sich das in Zukunft ändern könnte. Der BUND gibt daher jetzt Tipps, wie Bürgerinnen und Bürger in ihrem Haushalt Wasser sparen können.

Sehr hohe Temperaturen, wenig Regen – die vergangenen Wochen waren für viele Menschen, Tiere und Pflanzen eine große Belastung. Regnet es wenig, sinkt auch der Grundwasserspiegel. „Vielen Menschen ist gar nicht klar, in welchen Lebensbereichen überall Wasser für unsere Bedürfnisse verbraucht wird“, betont Bernd Quellmalz, BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe. „Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie im Haushalt weniger Wasser verbraucht werden könnte, zum Beispiel duschen statt baden und das Auto statt mit einem Schlauch in einer zertifizierten Waschanlage (Blauer Engel) waschen lassen. Letzteres spart bis zu 100 Liter pro Autowäsche. Außerdem können wir unseren indirekten Wasserverbrauch unter anderem senken, wenn wir Mehrweg- statt Einwegverpackungen verwenden. Eine Glas-Mehrwegflasche benötigt bei der Herstellung zum Beispiel 70 Prozent weniger Wasser als ein Milchkarton.“

„Für die Gartenbewässerung ist Trinkwasser übrigens zu wertvoll“, betont Quellmalz. „Denn Trinkwasser ist ein Lebensmittel mit sehr hoher Qualität, das in einem technisch immer aufwändigeren Prozess hergestellt werden muss.“ Statt den Garten mit Trinkwasser zu bewässern, empfiehlt der BUND, Regentonnen aufzustellen, in denen langfristig Wasser gesammelt wird. Mangelt es an Fallrohren, können auch leicht mehrere Tonnen nebeneinander aufgestellt und über einen Überlauf miteinander verbunden werden, um bei starkem Regen wie in den letzten Tagen möglichst viel Wasser für trockene Perioden zu sammeln. Das geht leicht mit Schlauchstücken. „Wer den Rasen trotzdem beregnen möchte, sollte dies, wie auch das Gießen anderer Pflanzen, am besten früh morgens tun“, erklärt Quellmalz. „So verdunstet weniger Wasser.“ Wer nicht genug gießt, motiviert übrigens die Wurzeln der Pflanzen eher, in den oberen Bodenbereichen zu bleiben, weil sie dort Wasser finden. Besser als wenig gießen, sei also gar nicht zu gießen, so der BUND. Denn ein vertrockneter brauner Rasen erhole sich nach dem nächsten Regen wieder, weiß Quellmalz.

Wenn das Grundwasser nicht belastet ist, könnte das Schlagen eines Grundwasserbrunnens eine Möglichkeit für die Gartenbewässerung sein. „Doch auch wer einen eigenen Brunnen besitzt, sollte das Grundwasser mit Bedacht verwenden“, mahnt Quellmalz. „Dass man mit dem eigenen Brunnen jederzeit und unbegrenzt den Garten wässern kann, ist nämlich ein Irrglaube.“ Denn die Grundwasserneubildungsraten in den letzten trockenen Jahren waren und sind vielerorts, besonders nahe der Oberfläche, anhaltend niedrig, und Bäumen im direkten Umfeld des Gartenbrunnens wird durch die Brunnennutzung zusätzlich dringend nötiges Wasser von unten entzogen. So können vor allem die Auswahl der Pflanzen für den Garten, das Mulchen von Beeten oder die Verwendung eines Systems zur Tröpfchenbewässerung helfen, den Wasserverbrauch im Garten zu senken.

Gartenpools sind wahre Wasserverschwender. Denn das Befüllen verschlingt leicht mehrere 1.000 Liter Trinkwasser. Der BUND-Sprecher betont: „Häufig kann dieses Wasser aufgrund der Verunreinigung durch chemische Zusätze anschließend nicht einmal mehr zum Gießen genutzt, sondern muss als Abwasser in die Kanalisation abgeführt werden.“

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