Region Weser-Elbe

Naturgärten statt Schottergärten!

Schottergärten sind lebensfeindlich.  (Eike Rachor)

Die BUND-Regionalgeschäftsstelle Weser-Elbe appelliert jetzt an Bürgerinnen und Bürger sowie an Unternehmen, ihre Hausgärten bzw. Umgebungsgrün nicht als Schottergärten anzulegen sondern als Lebensraum für Wildblumen und Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge. Denn die ökologischen Folgen der Schottergärten seien gravierend, so der Umweltverband.

„In den Schottergärten wächst nichts mehr. Kaum ein Tier findet Unterschlupf. Gartenboden und jegliches Bodenleben werden durch dicke Steinschichten abgedeckt. Regenwasser kann oft nicht mehr versickern“, erläutert Bernd Quellmalz, BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe. „Schnell bilden sich Moos- und Algenbeläge, die dann mit Gift beseitigt werden. Diese Steinwüsten schaden der biologischen Vielfalt und fördern das Insekten- und Vogelsterben, weil die Tiere dort keine Nahrung finden können!“ Dabei könnten Hausgärten und die Umgebungsflächen in Gewerbegebieten viele Möglichkeiten für den Artenschutz bieten. Quellmalz: „Gärten und unbebaute Gewerbeflächen mit bunten Blühpflanzen nutzen Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten gerne als Nahrungsquelle.“ Sie empfiehlt, auf Dünger weitestgehend zu verzichten. „Kein Dünger führt zu weniger Wachstum, Mäharbeit und Kosten, selbst wenn unerwünschtes Moos vielleicht dann besser wächst“, erklärt der Naturschützer. „Doch haben dann auch viele Wildblumen die Möglichkeit, sich zu entwickeln und vielen Schmetterlingen, anderen Insekten und Kleintieren zu helfen. Außerdem wirkt ein Rasen mit Gänseblümchen & Co auf viele Menschen viel freundlicher als ein perfekt grüner langweiliger Superrasen.“ Die Schottergärten verursachen darüber hinaus einen unnötigen Ressourcenverbrauch und schaden dem Klima durch überflüssige Transporte, denn das Steinmaterial stammt oftmals aus China oder Indien.

Der BUND appelliert aber nicht nur an die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch an die Bauämter, sich stärker für die Begrünung und Bepflanzung von Vorgärten und Umgebungsflächen von Unternehmen einzusetzen. Denn schon jetzt können die Behörden bereits auf der Ebene der Bauleitplanung den umweltschädlichen Auswirkungen dieser steinzeitlichen Modeerscheinung begegnen. Quellmalz: „Blühende Grünflächen sind gerade auch in Siedlungen unverzichtbar. Die Kommunen sollten daher Haus- und Gartenbesitzer sowie Unternehmen auf eine bienenfreundliche Gestaltung hinweisen und, wo nötig, die Begrünung durchsetzen.“