Region Weser-Elbe

Brunnenwasser im bedenklichen Zustand

Nitrat-Messung wie am Fließband: Der Andrang bei der Aktion des BUND Cuxhaven, Brunnenwasser zu untersuchen, war groß. V.l.n.r.: Norbert Welker (2. Vors. BUND Cuxhaven), Eleonore Lemke (1. Vors. BUND Cuxhaven), Bernd Quellmalz (BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe).  (Gerd Bertholdt)

Hechthausen, 23. Juni 2018. Rund 20 Bürger*innen sind dem Aufruf des BUND Cuxhaven gefolgt, ihr Brunnenwasser und/oder das Wasser für die Gartenbewässerung im Rahmen der "Aktion Wasser" auf Nitrat untersuchen zu lassen. Insgesamt analysierten die Aktiven des BUND 23 Wasserproben.

Das Ergebnis war erschütternd. Über die Hälfte der Proben (56 %) waren mit Nitrat-Werten von über 10 mg/l (Grenzwert für Säuglinge), ein gutes Viertel sogar von 50 mg/l (Grenzwert für Trinkwasser) oder mehr belastet. Ein bedenklicher Zustand. Insbesondere die Hausbrunnen mit einer Tiefe von bis zu ca. 15 m waren von einer Nitratbelastung betroffen. Zwei Brunnen mit einer Tiefe von über 20 m wiesen dagegen Werte von unter 5 mg/l auf. Die Messergebnisse scheinen zwar auf den ersten Blick ein noch dramatischeres Bild als die offiziellen Daten vom NLWKN zu zeichnen (s. Link unten), aber das kann der unterschiedlichen Methodik und den zufällig zustande gekommenen Probenstandorte geschuldet sein. Eine Bestätigung der amtlichen Daten sind sie allemal.

Die direkte Ursache für die Belastung der einzelnen Brunnen ließ sich natürlich mit den Messungen nicht ermitteln. Es ist aber zu befürchten, dass auch hier die intensive Landwirtschaft mit dem Ausbringen von Gülle Verursacher Nr. 1 ist. Immerhin werden allein in Niedersachsen jährlich aus der Landwirtschaft rund 50.000 Tonnen Stickstoff und 30.000 Tonnen Phosphat zu viel in Böden und Gewässer eingebracht, oft in Form von Gülle.

Messergebnisse