Region Weser-Elbe

Fische wieder zurück

Meinolf und Marlen schauen ganz genau hin, damit kein Wassertier entkommt.  (Bernd Quellmalz)

Iffens, 29. Juni 2019. Im Gegensatz zur Schulung im April (s.u.) war diesmal wieder das übliche Spektrum der Fische in den beprobten Gewässern vorhanden: Zwar nicht an allen Probenahmestellen, aber zumindest im Wiesengraben zeigten sich immerhin Brassen, Güster, Plötze sowie einjährige Exemplare von Stint, Zander und Dreistachligen Stichling. Letzterer konnte in großer Anzahl in allen drei Gewässern nachgewiesen werden. Die quicklebendige Fischfauna lässt auf eine gute Versorgung der Gewässer mit Sauerstoff schließen. In großer Anzahl war auch die Ostseegarnele wieder vertreten - diesmal allerdings im Gegensatz zum April in einem jungen Stadium. Die Salzgehalte lagen zwischen 1,52 und 1,6 Promille und waren damit unverändert hoch (Süßwasser: 0,9 Promille). Die Nitrat- und Nitritwerte waren unauffällig. Auffällig waren dagegen aber die hohen Phosphat-Werte mit bis zu 1 mg/l. Schon ab Werte von > 0,1 mg/l gelten Gewässer als "sehr kritisch" belastet. Die hohen Werte legen die Vermutung nahe, dass auf die angrenzenden Wiesen und Weiden verstärkt mineralischer Phosphat-Dünger ausgebracht wurde. Der überschüssige Phosphor konnte von den Pflanzen nicht aufgenommen werden und landetete schließlich in den Gewässern. Auch die beobachtete Tierwelt zeigte, dass die drei untersuchten Gewässer mäßig (2 x) bzw. mäßig bis kritisch (1 x) belastet sind. In der Wesermarsch bei Iffens kann also von einer intakten Gewässerwelt bei weitem nicht die Rede sein!

Die Ergebnisse im Detail:

Eindrücke von der Schulung im Juni:


Weniger Fische, mehr Ostsee-Garnelen

Fische gab es wenig, aber die Ostsee-Garnele war stark vertreten.  (Bernd Quellmalz)

Iffens, 27. April 2019. Was ist denn bloß in der Wesermarsch los? Im Vergleich zu den Wasseruntersuchungen im Rahmen der Aktion-Wasser-Schulungen 14.4. und 16.6.2018 zeigte sich bei der Fortbildung diesmal die Lebewelt in den Gewässern arg dezimiert. Das lag zum Teil sicher auch daran, dass einige der Untersuchungsgewässer beidseitig geräumt wurden und somit weder Schlamm noch Ufervegetation als Lebensraum erhalten blieben. Hier fanden die neun Teilnehmer*innen des Seminars keine oder nur sehr wenige Wassertiere. Noch auffälliger war der Mangel an Fischen. Zwar wiesen die angehenden Gewässerschützer*innen in einem Gewässer landschaftstypisch Rotaugen, Rotfedern und Brassen nach. Doch diese waren alle einjährig. Wo die älteren Fische geblieben sind, bleibt ein Rätsel. Dramatischer ist noch der Einbruch bei den Stichlingen. In diesem Jahr ging nicht ein einziger ins Netz. Das war 2018 noch anders, als sich Drei- und Neunstachlicher Stichling in größeren Mengen im Netz einfanden. Auch hier ist es ein Rätsel, woran es liegt. Eventuell mangelt es an der Durchlässigkeit der Marschengewässer, insbesondere im Übergang zur Weser. Auffällig in allen untersuchten Gewässern war auch der vergleichsweise hohe Salzgehalt von 1,41 bis 1,5 Promille (zum Vergleich: Trinkwasser hat weniger als 1 Promille, Brackwasser ca. 15 Promille). Während die Fischfauna kaum nachweisbar war, haben die Teilnehmer*innen passend zum Salzgehalt mehr als 30 Ostsee-Garnelen gefangen. 2018 ging gerade mal ein Exemplar ins Netz. Anhand der wenigen, übrigen Wasserorganismen war nur eingeschränkt eine Aussage über die Gewässerqualität möglich. Die Auswertung deutet aber darauf hin, dass sich die untersuchten Gewässer in Iffens, d.h. Siel und Graben, in einem kritisch belasteten Zustand befinden. Eine dramatische Entwicklung seit 2018! Bei der Schulung am 29.6.2019 werden wir wieder genau hinschauen. Detaillierte Messergebnisse

Hier einige Eindrücke von der Schulung: