Region Weser-Elbe

Schulung top, Gewässer flop

Bei bestem Wetter genossen die Teilnehmer*innen den Praxisteil der Schulung im Rahmen des BUND-Projekt "Aktion Wasser" am Sieltief.  (BUND)

Iffens, 16. Juni 2018. Bei der zweiten Schulung im Rahmen des BUND-Projektes "Aktion Wasser" trafen sich über 20 Interessierte, die etwas über die Ökologie der Gewässer und Wasseranalysen lernen wollten. Die Teilnehmer*innen lauschten begierig den Ausführungen der Referent*innen Petra Leifert, Dr. Wolfgang Meiners und Gert Rosenbohm. Sie lernten die Unterschiede einzelner Fischarten und Kleinsttiere ebenso wie Grundsätze der Chemie kennen. Nach der Theorie ging es gleich zum Praxistest an das nahe gelegene Sieltief. Dort nahmen die angehenden Gewässerschützer*innen mehrere Proben, um sie anschließend im Labor zu analysieren. Das Ergebnis sowohl der chemisch-physikalischen Messwerte als auch des Saprobienindexes bestätigte das Ergebnis der Wasseruntersuchungen der ersten Schulung am 14.4.: mäßig bis kritisch belastet. Aber keine Untersuchung ist ohne Abweichungen: eine Finte, die auf Verschmutzungen eher sensibel reagiert, hatte sich wohl über den Zufluss aus der Weser in das Sieltief verirrt. Man kann nur das Beste für sie hoffen. Alle waren begeistert von den neuen Erkenntnissen, und viele bekundeten, sich jetzt für den Gewässerschutz einsetzen zu wollen. Abschließendes Fazit also: Schulung top, Gewässer flop.

Detaillierte Ergebnisse

Hier einige Impressionen:


20 Aktive untersuchten Wasserproben

Bei der Probennahme am Siel.  (Bernd Quellmalz)

Iffens, 14. April 2018. Bei der ersten Schulung im Rahmen des Projektes "Aktion Wasser" lernten rund 20 Teilnehmer*innen am 14.4.2018 in der Umweltstation Iffens Gewässer-Organismen und Messmethoden für die Wasseranalytik kennen. Dr. Wolfgang Meiners, Petra Leifert und Gert Rosenbohm zeigten in einem theoretischen Teil, was bei der Datenerhebung am Gewässer bzw. bei der Untersuchung von Wasserproben zu beachten ist. Anschließend wurde es dann praktisch: An einem benachbarten Siel und einem Graben nahmen die angehenden Gewässerschützer*innen Wasserproben und fingen Wassertiere für die Bestimmung im Labor. In der Umweltstation wurden diese Proben dann näher untersucht: Um welches Tier handelt es sich denn nun? Welcher Saprobien-Index ist festzustellen? Wie hoch ist der Nitratwert im Wasser?

Interessant war der Fund einer Ostsee-Garnele, die eigentlich nur im Brackwasser lebt. Dies deutet darauf hin, dass über die Bewässerung aus der Unterweser mittlerweile salzhaltiges Wasser in die Gräben und Siele der Wesermarsch gelangt. Eine Folge der vielen Weservertiefungen, weshalb sich in dem Fluss die Brackwasserzone bis zur Hunte verschoben hat. Die Wasserzufuhr über die Siele speist sich nun zu großen Teilen direkt aus dieser Zone. Anhand der Organismen-Proben ermittelten die Hobby-Wissenschaftler*innen einen Saprobien-Index für die beiden untersuchten Gewässer von 3. Zusammen mit den chemisch-physikalischen Daten ergibt sich daraus ein mäßig bis kritisch belasteter Gewässerzustand.

Insgesamt zeigten sich die Teilnehmer*innen am Ende der Schulung doch sehr zufrieden. Sowohl die Organisation und Durchführung inkl. Verpflegung als auch das Miteinander und die Schulungs-Athmosphäre erhielten viel Zuspruch. Besten Dank an dieser Stelle an die Aktiven des BUND Wesermarsch!

Weitere Impressionen: