Vögel durch Glasflächen gefährdet
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) hat jetzt die neue Broschüre „Vogelschlag an Glas“ herausgegeben. Denn jedes Jahr verenden Tausende Vögel an Glasschreiben und großen Fensterfronten. Die BUND-Broschüre gibt Tipps, was jede*r gegen diesen Vogeltod unternehmen kann.
„Neben der Zerstörung des Lebensraumes ist Glas die zweitgrößte menschengemachte Gefährdung für Wildvögel“, weiß Bernd Quellmalz, BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe. „Deutschlandweit sterben pro Jahr mindestens 18 Millionen Vögel an Glasscheiben und –fassaden.“ Viele sterben direkt, viele auch später an ihren inneren Verletzungen. Die Gefahr besteht unabhängig von Arten, Größe oder Vorkommen der Vögel. Auch die Größe der Glasscheiben sagt nichts über ihre Gefährlichkeit aus. Selbst an kleinen Scheiben kommen Tiere um. Während des Vogelzugs ist die Zahl der Tötungen besonders hoch. "Vögel können, genau wie wir Menschen, Glas nicht sehen. Entweder sie steuern ein Ziel hinter der Glasscheibe an oder halten beispielsweise einen gespiegelten Baum für real", erklärt der Biologe.
Der BUND weist darauf hin, dass bereits bei der Herstellung das Glas so präpariert werden kann, dass es für Vögel ungefährlich ist. Beispiele sind Milchglas, Ornamentglas sowie aufgedruckte oder aufgeätzte Muster. Auch nachträglich können sichtbare Punkt- oder Linienmuster auf bestehende Glasflächen aufgebracht werden, welche die Belichtung der verglasten Räume in keiner Weise einschränken. "Die Muster dürfen allerdings nicht weiter als eine Handbreit auseinander liegen", so Quellmalz. „Die populären Vogelsilhouetten sind deswegen unwirksam.“ Der BUND fordert, dass bei Baugenehmigungsverfahren standardisierte Verfahren für die Umsetzung von vogelfreundlichen Bauweisen Einzug erhalten. Die gravierenden Vollzugsdefizite insbesondere beim Vogelschlag an Glas müssten umgehend abgebaut werden.
Die BUND-Broschüre „Vogelschlag an Glas“ ist erhältlich gegen Einsendung eines frankierten A5-Umschlags (1,45 €) an die BUND-Regionalgeschäftsstelle Weser-Elbe, z. Hd. Bernd Quellmalz, Borriesstraße 19, 27570 Bremerhaven. Oder kann dort direkt abgeholt werden (Öffnungszeiten: Dienstags 16 bis 19 Uhr, jeden ersten Dienstag im Monat bis 17 Uhr). Weitere Information bieten die Internetseiten unter www.vogelsicherheit-an-glas.de. Die Broschüre entstand im Rahmen des Projektes „Vermeidung von Vogelschlag an transparenten und spiegelnden Bauelementen" des BUND Nordrhein-Westfalen, das von der Stiftung für Umwelt und Entwicklung NRW gefördert wird.