Keine tierischen Geschenke zu Weihnachten!
BUND bittet um verantwortungsvollen Umgang mit Wildtieren und Exoten
Der BUND appelliert jetzt an Bürgerinnen und Bürger, zu Weihnachten keine Wildtiere, deren Nachzuchten oder Exoten zu verschenken. Nicht selten würden diese zuweilen unüberlegt gekauften Tiere nach kurzer Zeit in der Natur ausgesetzt, wo viele von ihnen sterben oder Schaden an der hiesigen Tierwelt anrichten, so der Umweltverband.
„Ein Tier unter dem Weihnachtsbaum lässt Kinderherzen zwar höher schlagen, die Freude ist aber oftmals nur von kurzer Dauer“, warnt Bernd Quellmalz, BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe. „Denn schon bald nach dem Erwerb können die zwei- oder vierbeinigen Geschenke zur Belastung für den Familienfrieden werden, nämlich dann, wenn zum Beispiel Kinder mit der Pflege überfordert sind.“ Spätestens aber drohen diese Tiere vor dem nächsten Urlaub auf der Straße, im nächsten Tümpel oder Gebüsch ausgesetzt zu werden. Manche landen im Tierasyl oder sogar in der Kanalisation und im Müll. Während Haustiere wie Hunde und Katzen mit etwas Glück ins nächste Tierheim gelangen, finden sich Wildtierarten oder deren Nachzuchten nicht selten in der freien Natur wieder. „Dies endet für die große Mehrzahl der Tiere tödlich“, so der Biologe. „Nur selten haben beispielsweise ausgesetzte Laubfrösche, Zornnattern, Zebrafinken und Kanarienvögel aus der Mittelmeer-Region eine echte Überlebenschance.“ Nicht besser ergeht es handaufgezogenen Wildvogelarten wie Grünfinken oder Gimpel. „Als Nachzuchten ehemaliger Wildfänge kennen sie nur das Leben in engen Käfigen“, betont Quellmalz. „Sie haben aber nie gelernt, ihr Futter in der freien Natur zu suchen und Fressfeinden erfolgreich auszuweichen.“ Die Überlebenschance dieser Tiere sei daher nur minimal.
Freigelassene exotische Tierarten aus anderen Erdteilen ergeht es nicht besser. Während die meisten tropischen und subtropischen Arten bei uns kaum die Wintertage überstehen, kommen doch einige Arten aus Übersee mit unserem Klima klar. „Freigesetzte Aquarienfische, Amphibien wie die aus Amerika stammenden Ochsenfrösche und Reptilien, beispielsweise exotische Schmuckschildkröten, sind keine Seltenheit mehr in Deutschlands freier Natur“, betont der BUND-Sprecher. „Lokal und in bestimmten Situationen können sie zur Belastung der heimischen Fauna werden und angestammte Arten verdrängen oder durch eingeschleppte Krankheiten dezimieren.“ Der BUND bittet daher Bürgerinnen und Bürger, verantwortungsvoll mit Tieren umzugehen und lieber auf Bescherungen dieser Art zu verzichten. „Wildtiere, deren Nachzuchten und Exoten gehören einfach nicht auf den Gabentisch!“, betont Quellmalz.