Region Weser-Elbe

Nitrat-Testung trotz Corona

26. Mai 2020

BUND nimmt auf dem Wochenmarkt in Rodenkirchen Wasserproben aus Haus- und Gartenbrunnen entgegen und misst deren Nitrat-Wert

Anhand des Farbabgleichs wird der Nitratwert ermittelt.  (Heike Leuschner)

Der BUND Wesermarsch bietet im Rahmen des Projekts „Aktion Wasser – für lebendige Gewässer und sauberes Grundwasser“ jetzt wieder eine Nitrat-Testung von Brunnenwasser an – wegen Corona selbstverständlich mit Abstand und unter Berücksichtigung aller gültigen Hygienevorschriften. Interessierte können dafür am Donnerstag, 4. Juni 2020 von 10 bis 12 Uhr ihre Wasserproben am BUND-Infostand auf dem Wochenmarkt in Rodenkirchen) abgeben. Dabei bitte Abstandsregeln beachten! Die Aktiven des BUND Wesermarsch nehmen die Wasserproben anschließend mit und testen sie auf Nitrat. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden per eMail oder, wenn gewünscht, auch telefonisch über die Messergebnisse informiert.

Für die Probennahme bittet der BUND darum, Wasser aus Haus- und Gartenbrunnen möglichst kurz vorher in gründlich gesäuberte und beschriftete Gläser mit Schraubverschluss abzufüllen. Der dazugehörige Protokollbogen „Hausbrunnen Nitrat-Testung" sollte vollständig ausgefüllt am Probenglas befestigt sein.

„Mit dem ermittelten Nitratgehalt aus den Wasserproben erhalten wir einen Anhaltspunkt, wofür das selbst geförderte Wasser genutzt werden kann, denn Nitrat ist gesundheitsschädlich“, erläutert Bernd Quellmalz, BUND-Regionalgeschäftsführer. „Gleichzeitig gewinnen wir aus den vielen einzelnen Proben einen Überblick, wie hoch die Nitrat-Belastung des Grundwassers im Landkreis Wesermarsch ist.“ Die Messergebnisse veröffentlicht der BUND unter https://aktionwasser.bund-weser-elbe.de/. Ursache für die Nitratbelastung von Grundwasser und von Gewässern ist in den meisten Fällen ein zu hoher Stickstoffeintrag aus der Düngung. Laut des Nährstoffberichts 2018/2019 wurden im letzten Berichtsjahr allein in Niedersachsen aus der Landwirtschaft 31.000 Tonnen Stickstoff zu viel auf die Böden ausgebracht. Wegen der daraus resultierenden zum Teil hohen Nitrat-Gehalte im Grundwasser wird die Aufbereitung zu Trinkwasser immer aufwendiger. Die Überdüngung von Gewässern führt außerdem zu einer Beeinträchtigung für Tiere und Pflanzen.

Bei Rückfragen:

Bernd Quellmalz, BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe, Tel.: 0176 / 51 63 80 85

 

Hintergrund

Die BUND-Kreisgruppen Cuxhaven, Osterholz und Wesermarsch und der BUND-Regionalverband Unterweser hatten im Januar 2018 das gemeinsame Projekt „Aktion Wasser – für lebendige Gewässer und sauberes Grundwasser“ gestartet. Damit möchte der Umweltverband interessierten Bürgerinnen und Bürgern Kenntnisse über Gewässer- und Wasserschutz vermitteln. Jede der vier Kreisgruppen des BUND hat einen Messkoffer zur Wasserchemie und Hilfsmittel zur Bewertung der biologischen Wasserqualität zur Verfügung. Mit Schulungen und Messungen von Wasserproben an Gewässern möchte der BUND für den Gewässer- und Wasserschutz sensibilisieren und schließlich Menschen dazu motivieren sich dafür einzusetzen. Gefördert wird das BUND-Projekt „Aktion Wasser“ durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung.

Zur Übersicht